Mai 152015
 

Wie im letzten Artikel angekündigt habe ich einmal ausprobiert, wie es ist aus seinem Leben im Physik-Unterricht zu erzählen. An der Schnittstelle zwischen dem bisherigen Themengebiet Elektrotechnik und Energie und dem neuen Themengebiet Mechanik in der neunten Klasse und kurz nach dem Betriebspraktikum meiner Schülerinnen und Schüler habe ich in etwa einer halben Stunde meine Zeit in der Ausbildung zum Mechatroniker beim DESY in Hamburg dargestellt.
Wie zu erwarten gab es zu den ausgewählten Bildern, die ich zum Vortrag zeigte Nachfragen und Interesse, aber die Aufmerksamkeitsspanne war nicht sehr hoch. Ich würde unter andern Umständen auch sicher keine halbe Stunde ohne Methodenwechsel vorne einen Monolog halten, wollte aber gerne einmal den Vergleich haben, wie stark eine subjektive Prägung, also Erzählungen aus meinem Leben die Aufmerksamkeitsspanne ausweitet. Meine Lerngruppen hier sind ohnehin viel „traditionellen“ Unterricht, also Vorträge gewohnt als in Hamburg. Da hätten vermutlich schon einige viel schneller gemurrt.
Ich konnte die Geschichte auflockern, indem ich immer mal zu Bildern fragte, was darauf zu sehen sei und ein Wortlisten-Poster laufend ergänzte (in meinen Lerngruppen sind keine Deutsch-Muttersprachler, so dass viele Begriffe völlig fremd sind). Diese visuelle Einführung von Begriffen (z.B. Forschungszentrum, Maschine, Vakuum, …) funktionierte ganz gut.
Im nächsten Schuljahr werden alle SuS der 9.Klasse an einem Austausch mit Schulen in Deutschland teilnehmen, so dass auch das Interesse an der Stadt Hamburg gegeben war und es auch einzelne geografische Nachfragen gab. Leider fehlen mir Bilder aus meiner Ausbildungszeit, auf denen ich selbst zu sehen gewesen wäre. Dies fragten einige SuS auch nach, wie ich mit Anfang zwanzig aussah und Originalbilder hätten den Effekt des Geschichte-Erzählens sicher verstärkt.
Aber auch so würde ich als Resumee schliessen, dass ein subjektiver Sachkontext interessanter und aktivierender wirkt, als ein rein formaler, aber die Aufmerksamkeit beim Zuhören schnell abnimmt. Also Geschichtenerzählen auch im technischen Kontext ja, aber kürzer und mit anschliessenden Aktivitäten verbunden.

  One Response to “[Physik-Unterricht] Subjektive Geschichten erzählen”

  1. Weitere Idee: persönliche Erfahrungen der S. integrieren.

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