Jun 012016
 

Vor einigen Wochen habe ich in unserer Mathematik-Fachschaft in Cuenca eine Fortbildung zum Thema „Bruchrechnung“ gegeben. Auch hier in Ecuador ist der Einstieg in die Bruchrechnung Thema der 6.Klasse, ähnlich wie in Hamburg. Der Übergang von ganzen Zahlen zu Brüchen wird überwiegend recht abstrakt und wenig handlungsorientiert gestaltet, weshalb viele Schüler/innen auch in den folgenden Schuljahren Schwierigkeiten mit dem Thema haben. Ich habe einige Praxisbeispiele zusammengestellt und vorgestellt. Continue reading »

Sep 172015
 

Am zweiten Tag der Fortbildung haben wir uns zunächst mit Ableitungen (derivado) von Funktionen beschäftigt und Formen, wie dies einsichtig gelehrt werden kann, ohne formale Definitionen überzustrapazieren. Der Referent zeigte zwei kleine Videos, die sich auf youtube finden lassen, eines eingängig als Song („I will derive„), das andere eher historisch-problemorientiert. Ein Hinweis einer Kollegin bezog sich auf die online SoftwareSymbolab„, mit der sich (nicht nur)  Ableitungen berechnen lassen. Continue reading »

Sep 152015
 

Heute ist es soweit, ich bin das erste mal auf einer offiziellen Fortbilung des IB (international baccalaureate / bachillerato internacional) im Fach Mathematik für das mittlere Niveau auf Spanisch. Ich und ein weiterer Kollege aus dem Fachbereich Mathematik sind drei Tage in Guayaquil, um mit Kolleg/innen anderer IB-Schulen über Vorgaben und  Bewertungsgrundlagen aber auch didaktische Konzepte und Problemoriertierung zu sprechen. Continue reading »

Feb 102015
 

Nachdem wir „Neuen“ im Bereich DaF/DFU (Deutsch als Fremdsprache / Deutschsprachiger Fachunterricht) bereits im November eine allgemeine zentrale Fortbildung an der Deutschen Schule Quito hatten, bin ich vor einigen Tagen mit unserer Physik-Fachschaft aus Cuenca zu zweit zu einem intensiven Arbeitstreffen mit der Fachschaft in Quito gewesen. Neben Unterrichtsbesuchen und Diskussionen über formalen Planungen wurde auch Material ausgestauscht und über gemeinsame Baustellen gesprochen. Continue reading »

Okt 092012
 

In einer Fortbildung des Landesinstituts für Lehrerbildung in Hamburg zum Thema „interkulturelle Bildung“ haben wir uns an zwei Terminen mit verschiedenen Begriffen von „Kultur“ und Identitäten sowie der Sensibilisierung für einen transkulturellen Perspektivwechsel auseinandergesetzt.

Nach einer allgemeinen fachübergreifenden Einführung zu Identitäten und dem Umgang von Schule mit „Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“ Schüler/innen beschäftigten wir uns handlungsorientiert mit Reaktionsmechanismen auf verschiedene „Regel“, um einen Umgang mit ungewohnten Verhaltensweisen durch eine sensibilisierte Sichtweise nachzuempfinden. Hierfür hatten wir ein Kartenspiel nach verschiedenen Regeln an verschiedenen Tischen gespielt ohne die Regeln explizit zu machen. Die Inhalte und Methoden bewegten den Blick weg vom „Problem mit den Schülern“ hin zum eigenen wertschätzenden Umgang mit „Fremdsein“ und dass nicht ohne Weiteres von sich auf andere geschlossen werden kann. Verschiedene Begrifflichkeiten und damit einhergehend Wertungen zu „Kultur“ wurden thematisiert und die Gespräche machten mir noch einmal deutlich, dass Erfahrungen mit „Fremdsein“ einigen Lehrer/innen durchaus fremd ist und wir als Lehrer/innen überwiegend weiß und bürgerlich mit Deutsch als erster Sprache behütet an Gymnasien sozialisiert wurden und somit systematisches Konfliktpotential in Schulen auftauchen muss. Dies einhergehend mit anderen gesellschaftlichen Rollen wie Gender, soziale Herkunft / Klasse und anderen Fremd- und Eigen-Identitätszuschreibungen erzeugt ein sehr komplexes Bild von sozialen Beziehungen in und um Schule.

Interessant fand ich bei der Beschäftigung mit den fachspezifischen didaktischen Überlegungen mit „transkultureller Brille“ (denn schließlich geht es weniger um Interkulturalität, also zwischen Kulturen arbeiten, sondern um die Einübung einer kulturübergreifenden und flexiblen Sichtweise auf kulturelle Praxen) die geringe Ausprägung dieser Sichtweise im Fach Mathematik. Sicherlich scheint Sprachunterricht zunächst naheliegender für eine transkulturelle Sichtweise zu sein, da Sprachförderung zur „Problembehebung“ mit DaZ Schüler/innen allgemein zum Standardprogramm gehört. Auf der anderen Seite erscheint gerade die Formalität und Fachsprache im Mathematik-Unterricht gerade für diese Schüler/inne mit DaZ eine Hürde darzustellen, die auf den Mangel an transkultureller Sichtweise in diesem Feld zurückzuführen ist. Wie in anderen Fächern auch gibt es eine doppelte Herausforderung für diese Schüler/innen, die Fachliche und die Sprachliche. Die Frage, die sich stellt, ist ob diesen Schüler/innen mit mehr Textarbeit und Sprachübungen im Mathematik-Unterricht geholfen ist oder mit bewusster Reduzierung der Fachsprache, um motivierende Erfolgserlebnisse zumindest auf mathematischer Ebenen zu ermöglichen. Ich denke wie häufig im pädagogischen Bereich gibt es nicht eine Antwort, sondern ein mehr oder weniger angemessenes Mischungsverhältnis. Insbesondere ist hierbei wichtig, die Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung immer wieder auch einmal durch eine „transkulturelle Brille“ zu reflektieren.

In unserer Kleingruppen-Arbeit zu Mathematik und transkultureller Bildung diskutierten wir eher über Zugänge zu mathematischen Konzepten allgemein, auch weil wir uns vorher in dieser Konstellation noch nie über didaktische Fragestellungen ausgetauscht hatten. Eines unserer Themen war: „Minus mal Minus gibt Plus“, wie kann das in den Horizont der Kinder gerückt werden? Ein weiteres Thema waren tragfähige Grundvorstellungen und Zugänge zu mathematischen Konzepten über verschiedene Strukturen wie grafische und ikonische Darstellungen und Arbeitsformen. Es wurde in Bezug auf andere Kulturkreise diskutiert, inwieweit Teamgeist und Kooperation in Kleingruppenarbeit stärker ausgeprägt seien und dies für den Unterricht nutzbar sei. Dann diskutierten wir über Aktivierung und Rollen in Gruppenarbeitsphasen sowie Anreize durch positive Verstärkung. Abschließend sprachen wir über Sprache und Mathematik-Unterricht. Mit einer transkulturellen Sichtweise kann in zwei Richtungen argumentiert werden, entweder die verstärkte Verwendung einfacher Sprache im Mathematikunterricht, um das Sprechen über Mathematik zu fördern und zu erleichtern oder entgegengesetzt die Verwendung von Sprache allgemein zu reduzieren, um die Doppelbelastung im Lernprozess zu reduzieren und auf die mathematischen Konzepte zu fokussieren. Viele Schüler/innen mit Deutsch als Zweitsprache haben Schwierigkeiten mit Formulierungen von Aufgaben. Dies lässt sich nach meiner Erfahrung im Sinne einer inklusiven Sichtweise noch weiter verschärfen darauf, dass allgemein auch Schüler/innen mit Deutsch als erster Sprache, die sprachliche Schwierigkeiten haben gleiche Doppelbelastungen erfahren.

In der Fachliteratur finden sich teilweise interessante Ansätze, die gerade die (mathematische) Sprachförderung ins Zentrum stellen, so beispielsweise das Arbeitsbuch „DaZ im Fachunterricht: Mathematik – Statistik für Anfänger“ (1). Auf der anderen Seite finden sich auch Aufgabentypen und inhaltliche Ansätze, die nach erster Sicht eher auf eigene Rassismen und Sensibilisierungen hinterfragt werden sollten. Wenn in Themenheften zu Mathematik und Interkulturalität neben „Tonleitern der Weltkulturen“ und „Kalenderberechnungen“ nur „Intelligenzvergleiche“, „Über- und Unterentwicklung“ und „Kriminalitätsraten“ als Titel auftauchen, darf man sich Sorgen machen, selbst wenn die Themen kritisch aufbereitet werden (was ich nur bedingt beurteilen kann, da ich sie nicht vollständig gesichtet habe, zudem ist einer der Artikel 11 Jahre alt). Da stellt sich die Frage, was für ein Bild von anderen Kulturen in Deutschland vorherrscht. Vergleiche (3) und (4)
Sinnvoll finde ich die folgende inhaltliche Bestimmungen auf der abstrakteren Ebene: „Im Mathematikunterricht kann die Vielfalt kultureller Wurzeln der eigenen Rechenkultur veranschaulicht, die Zahlensymbolik als Ausdruck bestimmter Weltdeutung behandelt oder bei Beispielaufgaben kulturelle Vielfalt repräsentiert werden.“ (http://www.bildungsserver.de/Mathematik-3383.html)
Das Buch „Zahlenwelten“ (2) hat ein ähnliches Mischungsverhältnis von Inhalten, die aus heutiger Sicht eher problematisch bis kontraproduktiv wirken, als auch Ansätze, die ich gerne ausprobieren möchte. Mathematisch logische Spiele aus anderen Kulturkreisen wie Patolli im Unterricht zu verwenden hat eben einen solchen wertschätzenden Bezug zu anderen Kulturen. Andererseits wird auch angeregt, statistisch „Ausländer an unserer Schule“ zu erheben und Berechnungen zu Unterkünften für Flüchtlinge anzustellen, die sicher kritisch begleitet Einsichten ermöglichen in gesellschaftliche Problemfelder, aber ebenso verstanden werden können, wie oben bereits benannt, dass andere Kulturen oder Kinder mit DaZ immer im negativen Kontext erwähnt werden oder als „das Andere“ dargestellt werden, statt ins Zentrum zu rücken, dass es kein „normal“ und „anders“ gibt, sondern alle Menschen in gewissen Kontexten als „normal“ gelten und in anderen als „anders“.

Zu unterscheiden bleibt das „strukturelle Mitdenken“ von transkultureller Bildung, z.B. durch Sprachwahl und Darstellungsarten und „inhaltliche Wandlung“ z.B. in Form vom wertschätzendem Aufgreifen verschiedener kulturell-historischer Wurzeln der Mathematik als Thema im Unterricht oder auch problemorientierte Beispiele, die nicht auf Fragestellungen aus dem Deutschen oder Europäischen Raum begrenzt bleiben.
Zum ersten Ansatz ist folgende Betrachtung hilfreich: „Betrachtet man das Spektrum schulischer Fächer genauer, so stellt sich heraus, dass es in allen Fächern kulturelle und fachgeschichtliche Prämissen und Traditionen gibt, die sich bei einer „interkulturellen Revision“ – mal mehr, mal weniger – als sperrig erweisen.“ (3) Beim zweiten Ansatz ist immer auch die Hinterfragung der eigenen Position als wohlmöglich Weißer Europäer mit Deutsch als Erstsprache unabdingbar, ist doch schnell aus gutem Vorhaben ein schräges Bild geworden, in dem es nicht um eine transkulturell reflektierte selbstbestimmte Identität der Schüler/innen, sondern um Zuschreibungen mit einhergehenden Wertungen von außen geht. Hier sollte nach meiner Einschätzung die Schüler/innen-Zentrierung in der Methodik besonders stark gemacht werden.

Literatur zum Thema:

(1) Nina Bödeker Olaf Gent: „DaZ im Fachunterricht: Mathematik – Statistik für Anfänger“ 5./6. Klasse, Persen Verlag 2010 (http://buecher-de.welt.de/shop/deutsch-als-fremdsprache/mathematik-statistik-fuer-anfaenger/boedeker-nina-gent-olaf/products_products/detail/prod_id/30530497/)

(2) Joachim Schroeder: „Zahlen-Welten: Bausteine für einen interkulturellen Mathematikunterricht“ Armin Vaas Verlag, 1994 (http://www.buchpreis-suche.de/zahlen-welten-bausteine-f%C3%BCr-einen-interkulturellen-mathematikunterricht.htm)

(3) Mathematik-Unterrichts-Einheiten-Datei e.V. „interkulturelles Lernen„: http://www.mued.de/html/inhalte/i3-multikulti.html

(4) Handreichung: Impulse für das interkulturelle Lernen Forum 1 / 2001, UNESCO Projekt Schulen http://www.ups-schulen.de/forum/01-1/forum-27-37.pdf

(5) S.Prediger: „Mathematiklernen als interkulturelles Lernen – Entwurf für einen didaktischen Ansatz„, in: Journal für Mathematikdidaktik 22 (2001) (http://www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff/01-jmd-ml-as-ik.html)

Apr 142012
 

Heute findet die i-learn Tagung am LI in Hamburg statt. Es gibt auch einen Twitter-Hashtag: #ilearnhh

Im ersten Workshop von Torsten Otto beschäftigten wir uns mit dem Konzept des „Flipped Classroom“ / „Umgedrehter Unterricht„. Nach einigen Beispielen aus der Mathematik auf youtube, den „Mathesongs“ aus Schülersicht betrachteten wir verschiedene Tools, u.a. Jing für Windows und Exlain Everything fürs I-Pad und erstellten eigene kleine Produkte mit diesen Werkzeugen.

Abschließend haben wir uns einige Ergebnisse angeschaut, u.a. ein gehörlosen-Video zum Thema „Aufbau des Auges“, eine Webcam-Aufnahme zum Satz des Pythagoras und ein kleiner Clip zur Flächenberechnung eines Dreiecks von mir. Ich habe keinen Youtube-Account und konnte den mit Explain Everything erstellten Clip nicht online bekommen. Aber so besonders toll war das erste Ergebnis auch noch nicht. Demnächst hoffendlich mehr 🙂

Erfahrungswert war vor allem, dass man sich vorher (noch) genauer überlegen sollte, was man sagen will.

Im Nachmittagsteil war ich im Workshop „Stationenlernen 2.0“ von Thomas Kubitza, der verschiedene mathematische und physikalische Stationen vorbereitet hatte, die wir ausprobieren und auswerten konnten.

Verwendete Software, die besonders für meinen Matheunterricht interessant sein könnte ist „Quick Graph„, das sowohl 2D als auch 3D Funktionen als Grafik rendert und das mir bereits bekannte „Bettermarks„. Aber auch das Simulationsprogramm Algodoo, mit dem wir physikalische Experimente zu Reibung und Lichtbrechung durchführten könnte als Ergänzung in der technischen Informatik nützlich sein. Leider handelt es sich nicht um Open-Source Projekte, aber gerade webbasierte Lernumgebungen wie Bettermarks und mathe-online.at können gut als Ergänzung und zum individuellen und differenzierten Lernen genutzt werden.

Algodoo am Smartboard, Übung

Insgesamt war die Tagung inhaltlich nützlich, die Diskussionen leider eher technisch als didaktisch, da viele Lehrerinnen und Lehrer überhaupt erst erste Schritte mit verschiedener Software machten. Die Informatik war recht gut vertreten und auch einzelne bekannte Gesichter aus dem Umfeld der Educamps und Twitter-Community zu Bildung und Medien. Ich fand die einführende Präsentation der Tagung mit ein paar schicken 3D Bildern eher bunt aber nicht besonders zielführend und auch sonst zeigt sich mit überschaubaren Ausnahmen eine eher geringe Nähe von Lehrer/innen und Verantwortlichen im Schulkontext zu aktuellen Entwicklungen in der Informationstechnologie und den Möglichkeiten informatischer und medialer Werkzeuge. Hier laufen beispielsweise die Educamps erheblich anders mit der Session-Konzipierung und den direkten Vorstellungen der Workshops. Gut dagegen fand ich den Commsy-Raum, der vorbereitet war.

Auf der anderen Seite sind viele der interessanten Systeme auch nicht ohne weiteres kompatibel mit der Organisation Schule, wie sie derzeit stattfindet. Im Schulalltag sind die meisten mobilen Geräte, wie beispielsweise Handys, verboten oder werden zumindest weniger als Chance und eher als Bedrohung wahrgenommen. Ein „flipped classroom“ wäre in der Konsequenz auch flexibel genug, Schülerinnen und Schülern, die zuhause gut gearbeitet haben und keine weitere Fragen und Probleme mit dem Stoff haben, aus dem Unterricht zu entlassen, was gesetzlich derzeit nicht möglich ist. Außerdem gibt es viele organisatorisch unklare Rahmenbedingungen, was leider auch innovative Prozesse ausbremst. Aber insgesamt hat der Tag sich gelohnt, um über den Tellerrand zu schauen. Die Nutzung von i-Pads finde ich ziemlich spannend vom rein technisch-didaktischen Gesichtspunkt und ich konnte auch viele neue Erfahrungen mit den Geräten sammeln. Die Gegenargumente sind hinlänglich bekannt, Kosten und Apple…

 

Mrz 222012
 

Und wieder sind Wochen vergangen, die hamburger Frühjahrsferien sind um und der Unterricht startet in eine neue Phase.

Vor den Frühjahrsferien hatte ich an der hamburger Matheolympiade teilgenommen, bei der ich im Chrisianeum Aufgaben des Jahrgangs 5 und 6 Korrektur las und dabei das Niveau besonders mathematikinteressierter Jugendlicher kennenlernen konnte. Die Aufgaben sind noch nicht freigeschaltet, werden dies allerdings in absehbarer Zeit unter: http://www.mathematik-olympiaden.de/akt_aufgaben.html#513

Bei den Wahlpflichtmodulen des Landesinstituts hatte ich das Modul zu Urheberrecht von Leonardo Quintero zu dem ich bereits einen Artikel schrieb besucht und anschließend zur Software Prezi von Lisa Rosa, wo wir uns mit dynamischer Präsentationssoftware beschäftigten. Es gibt auch einen Blog zu diesem zweiten Modul und etwas getwittert hatte ich auch zum Thema. Die Ergebnisse des Moduls waren so heterogen wie die Gruppe, aber sowohl meine eigenen Versuche als auch meine Social bookmarks konnten daran wachsen.

Heute war ich nach einigen Tagen Unterricht an einem Ausflug einer sechsten Klasse meine Schule zum DESY beteiligt, bei dem wir im Schülerlabor des Forschungszentrums Vakuumexperimente durchführen konnten. Es hat den Jugendlichen viel Spaß gemacht und ich konnte mich auf dem Gelände meiner ehemaligen Ausbildungsstätte umschauen. Auch für ältere Schüler/innen hat das DESY Experimentier-Projekttage zu Radioaktivität und Quantenmechanik zu bieten.

Vakuumexperimente

In wenigen Wochen wird am LI eine Medientagung stattfinden, zu der ich mich gerade angemeldet habe.

Über meinen Unterricht werde ich demnächst wieder mehr schreiben. 

Feb 232012
 

Ich schaffe es in letzter Zeit ja immer weniger, über Unterricht auf diesem Blog zu reflektieren, aber heute schaff ich es wieder einmal, zumindest über schulrelevantes zu bloggen…

„Jede digitale Verwendung ist eine Kopie“

Ich bin auf einer Fortbildung im Rahmen des Referendariats zum Thema „Urheberrecht und Mediennutzung“. Der Input-Teil wurde ganz nett mit Gedanken zu freien Medien und Umbrüchen in der Geschichte begonnen und an die Idee der Creative Commons Lizenz herangeführt. Dann ging es um verschiedene rechtliche Themen, in die wir mit Hilfe eines Quiz‘ einstiegen. Fragen stellten sich vor allem zum Bereich Kopien, Scanns aber auch Schulaufführungen mit kommerzieller Musik und Filmvorführungen. DVD-Filme zeigen im Unterricht darf nicht verboten werden, aber muss evtl. bezahlt werden (außer bei Volllizenzen über Bibliotheken)! Es muß zumindest im jedem Fall bei Abspielen einer DVD im schulischen Kontext der Gema gemeldet werden

Einige Beispiele für Medien-Datenbanken habe ich auf meiner Social-Bookmark Seite eingefügt, vor allem http://sxc.hu scheint ziemlich umfangreich und interessant für die Bildvergabe. Ich hab auch versucht, etwas nebenbei zu Twittern.

Paragraphen und Prozente

Dann beschäftigten wir uns mit dem §52a in der schulischen Ausbildung inklusive der Fußnote zum Auslauf 2013 und den Absatz zum Schultrojaner im neuen Vertragsentwurf. (siehe auch: http://www.heise.de/tp/artikel/35/35829/1.html und http://netzpolitik.org/?s=schultrojaner&searchsubmit=Suchen)

Zum Thema Einsatz von Blogs gibt es im schulischen Kontext ebenso eine Impressumspflicht wie bei allen anderen Webseiten auch, dort gäbe es die Möglichkeit, dies über die Schulleitungen in ihrer Funktion abzusichern.

Schön zum Abschluß waren auch die Beispiele für Video- und Musikproduktionen, an denen sich die Funktion von Hommage und Remix im kulturellen Kontext gegenüber Eigentumsansprüchen darstellen lässt. Die Geschichte Hollywoods und US-amerikanische Rechtsgrundlagen im Gemenge der Patente und Rechtsveränderungen wurden noch einmal angerissen mit vielen neuen Informationen für mich.

„Kultureller Gebrauch überholt Rechtsgrundlagen“

Viele neue gute Argumente für die Nutzung von freien Lizenzen und der Erstellung von Medien primär aus Liebe an der Sache und nicht Gewinninteresse.

Hier ist der Blog des Referenten: http://quintero.wordpress.com/fortbildungsangebote/ 

Feb 142012
 

Gestern abend war ich beim Hamburger Informatik-Treffpunkt Sek1, der halbjährlich über das LI als Fortbildung für Informatik-Lehrer/innen angeboten wird. Wir haben uns an der Stadtteilschule Eppendorf getroffen und nach einer Informationsphase mit ausführlichen Linklisten und Praxisberichten (siehe Informatik-Wiki) haben wir selbst auch etwas mit den Arduino-Boards experimentieren können.

Photo by the Arduino Team

Die Mikrocontroller lassen sich über verschiedene Programmieroberflächen steuern, u.a. gibt es auch ein auf Scratch aufbauendes Grafiksystem „S4A„. Zudem gibt es eine Quellcode-basierte Umgebung, in der in einer C Variante programmiert werden kann, sowie eine grafische Umgebung arduBlock, die die Bausteine direkt in diese C Variante umwandelt.

erste Schritte mit ArduBlock

Die Quellcode-Programmierung in der C-Variante mit PIN-Angabe und HIGH / LOW Signalen

Ich habe ein paar einfache Steuerungen laufen lassen und übertragen und denke, dass ein gründliches Arbeiten sehr wichtig ist, um Ergebnisse zu erzielen, dann aber auch Potential in den open-source Hardware Ansätzen liegt, erste Vorstellungen von Mikrocontrollern zu bekommen. Es wäre vorstellbar, aufbauend auf einen Einstieg in die Robotik mit den Mikrocontrollern mehr über das Innenleben von Rechnern zu lernen und einen Einstieg in Steuerungskonzepte im ingenieurwissenschaftlichen und elektrotechnischen Bereich zu ermöglichen. Oder auch Projektarbeit mit besonders interessierten Schüler/innen umzusetzen, die sich selbstständig mit einfachen Schaltungen und Steuerungen beschäftigen können, dies aber beliebig vertiefen können. Erste Erfolge, z.B. eine blinkende LED sind bereits nach einigen Minuten Beschäftigung möglich. Wichtig wäre hier im Unterrichtskontext, Experimentieren mit Analyse und Dokumentation zu vernetzen, um nicht reine Programmierfähigkeiten zu schulen, sondern erste Vorstellungen von den Möglichkeiten digitaler Informationsverarbeitung auf hardware-naher Ebene zu erlangen.

Die Roboter für den Selbstbau von PICAXE habe ich nicht näher in der Praxis untersucht, allerdings sind sie günstiger als die LEGO Mindstorms und vielleicht ebenfalls eine interessante Ergänzung zum Transfair der Konzepte, die sich mit einem Mindstorms lernen lassen. Die Themen „mobile Webseiten“ sowie „QR-Codes“ haben wir nur kurz gestrichen, allerdings ist das erstellen Handy-Anzeige-tauglicher Webseiten sicher eine sinnvolle und lebensnahe Erweiterung der Unterrichtsinhalte zu Webseiten-Gestaltung mit HTML und CSS. Der Einsatz von QR-Codes im Informatik-Unterricht ist mir noch nicht ganz klar, aber interessant, dass uns auch zu diesem Thema umfangreiche Links mitgegeben wurden:

Viele weitere Links, u.a. auch zu Handbüchern und Bezugsquellen für Hardware und Funktionsbeschreibungen sowie Unterrichtsmaterialien finden sich im Wiki zum Treffpunkt-Termin und im Commsy-Raum „LIF – Informatik in der Sek1“ von Jens Stolze. 

Dez 132011
 

Bettermarks ist ein online Lernwerkzeug, das Mathematik-Lernen unterstützen soll. Hinter der Software steht eine GmbH, ihr Angebot ist in großen Bereichen kostenlos, es gibt allerdings auch individuell zusätzlich kostenpflichtige Pakete für Schüler/innen.

Es lassen sich im Lehrer/innen Modus Klassen erstellen, diesen Übungen oder Tests zuweisen und automatisch Pakete zusammenstellen lassen nach Themenbereichen, Niveaus der Aufgaben, sowie Zeitumfang.

Die Hauptansicht im Lehrer/innen Modus

Die Übungsaufgaben-Übersicht für Lehrer/innen

Übungsmodus oder Testmodus ermöglichen verschiedene Nutzung

Im Schüler/innen Modus lassen sich die erstellten Aufgaben dann entsprechend abrufen und Hilfestellungen hierzu auf der Plattform individuell anfordern. Es gibt entsprechend Feedback zu den erfolgreichen und nicht erfolgreichen Lösungen sowie ein kleines Strichmännchen, das animiert mit eingeblendet ist. Die Anmeldung ist auch mit Pseudonym möglich.

Übungsansicht als Schüler/in

Übungsaufgabe aus Schüler/innen-Sicht

Nach dem Bearbeiten durch die Schüler/innen lassen sich Daten in der Lehrer/innen Sicht anzeigen über den Erfolg bei einzelnen Übungen, den Zeitbedarf sowie wer welche Aufgaben bearbeitet hat. Hiermit lassen sich auch Aufgabentypen lokalisieren, die sowohl Einzelnen als auch ganzen Klassen besondere Schwierigkeiten bereitet haben.

Ein Erfahrungsbericht:

Einsatzgebiete sind beispielsweise wochenweise Hausaufgaben, aber vor allem zur individuellen gezielten Förderung. Es gibt die Möglichkeit, Wiederholungsübungen automatisch einzustellen, so dass die Schüler/innen einen gleichen Aufgabentyp erstellt bekommen, den sie vorher nicht erfolgreich berarbeiten konnten. Die Schüler/innen arbeiten nach Erfahrung der referierenden Lehrerin sehr gerne mit dem System, auch wenn es zu Beginn etwas Anlauf braucht, sich im System zurechtzufinden. Wichtig ist, zu motivieren, sich die Tipps und Hinweise durchzulesen vor dem Weiterklicken. Gut ist, dass per Klassencode die Angabe von E-Mailadressen vermieden werden kann, d.h. die Schüler/innen registrieren sich selbstständig und werden von der Lehrkraft freigeschaltet, so dass persönliche Daten der Schüler/innen nicht erhoben werden müssen. Ohne PC-Zugang lassen sich die Aufgaben auch in gedruckter Form verteilen. Es lassen sich pdfs aus den Aufgaben mit Lösungen erzeugen. Auch das Arbeiten auch Klasse im PC-Raum mit der Software wurde bereits erprobt.

Zum kostenpflichtigen Bereich gibt es Themen nach Rahmenplänen und Bundesländern sortiert mit Trainingsprogrammen. Es gibt auch Förderlizenzen für Schulen zu kaufen. Das Trainingsprogramm lässt sich mit einem Test abschließen, der nach Auswertung dann ein neues Trainingsprogramm zusammenstellt und sich als Vorbereitung für  Mathearbeiten nutzen. Es werden auch Wissenslücken angezeigt, die im Trainingsprogrammen erkannt wurden und gezielt bearbeitet werden können.

http://de.bettermarks.com/