Klaus Mainzers „Die Berechnung der Welt“ :
Datenmuster erklären noch nichts

Lesezeit: 3 Min.
Eine Maschine zur Erzeugung sehr vieler Daten - und zur Prüfung einer Theorie: Ein Detektor des Large-Hadron-Colliders am Europäischen Kernforschungszentrum bei Genf
Jenseits maschineller Rechenleistungen: Klaus Mainzer erklärt Konzepte der Berechenbarkeit von Prozessen - oder sogar der ganzen Welt.

„Das Ende der Theorie“, so lautet der Titel eines vor sechs Jahren erschienenen Essays von Chris Anderson, damals Chefredakteur von „Wired“. Die These war einfach zugeschnitten: Angesichts der sich rasant vervielfachenden Datenmengen und Kapazitäten zu ihrer Verarbeitung - also des Regimes von Big Data - könne man sich aufwendige Theorien und mit ihnen verknüpfte Modelle in Hinkunft sparen. Korrelationen genügen, denn sie würden unter den nun eingetretenen Bedingungen, wo nicht mehr aus Stichproben gefolgert werden muss, sondern Gesamtkollektive nach Mustern durchforstet werden können, zum unüberbietbaren Prognoseinstrument. Die maschinell bearbeitete Empirie der Daten ersetzt die theoretische Erklärung.

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