Nov 032011
 

Seit dem 31.Oktober ist eine Wanderausstellung von Dr.Jens Gallenbacher im Billsted Center zu Gast, die „Fragen der Informatik im Alltag und der Wissenschaft Informatik“ (http://www.abenteuer-informatik.de/dieausstellung.html) anschaulich und experimentell darstellt und begreifen hilft. Angelehnt an das Buch „Abenteuer Informatik“, das informatische Konzepte ohne Computer didaktisch reduziert und mit Bastelbögen ausgestattet vorstellt, ist auch die Ausstellung mit Magnetbildern, Waagen, mit Sand gefüllten Farbtöpfen und anderen Materialien handhabbar gestaltet.

(Bild aus: http://www.abenteuer-informatik.de/tafeln.html)


Nachdem ich mich die letzten Monate nach meinem 1.Staatsexamen eher weniger mit Informatik und Didaktik beschäftigt habe, war ich am Montag in der Ausstellung, um mich zusätzlich zum bewährten Buch für meinen Informatikunterricht inspirieren zu lassen. Es gibt bei den einzelnen Stationen immer einen Experimentierteil sowie kurz gehaltene Problemerläuterungen und tiefergehende Hintergrundinformationen. Gut finde ich an der Ausstellung, dass Antworten auf Probleme erst nach einer gewissen Hürde zu finden sind, also erst das selbst ausprobieren angeregt werden soll und wenn es dann tatsächlich das brennende Bedürfnis nach einer Musterlösung geben sollte oder jemand einfach nicht weiterkommt, kann eine rote Brille oder ein Guckloch genutzt werden, um an die Lösung zu kommen. Dies fördert sicherlich die Hemmschwelle, gleich bequem die Lösung zu lesen und regt an, es erst einmal selbst zu versuchen, ohne das Feedback vorzuenthalten, ob nun eine Lösung angemessen ist oder nicht. Gut finde ich auch die alltagsverständliche und oft historische Einbettung, die deutlich macht, warum sich Menschen mit informatischen Fragestellungen beschäftigt haben und dass Computer vor allem Hilfsgeräte sind, die gewisse Berechnungen oder Verfahren unterstützen oder erst praktikabel machen, aber dass technische Umsetzung ohne gedankliche Konzepte und Problemlösungsmodelle nicht denkbar ist. Ein gewisses Durchhaltevermögen und Interesse an Details von mathematisch-technischen Problemen ist für viele der Aufgaben notwendig, wenn es um Codierung, Sortierverfahren oder Optimierung von Pfaden geht. Codierungskonzepte lassen sich durch das Experimentieren mit Blindenschrift und Morsezeichen erkennen, aber sind auch recht mühsam, wenn ich „nur mal kurz durchs Einkaufszentrum schlender“ und an Laufpublikum richtet sich die Ausstellung ja neben Schulklassen explizit. Ich konnte vor allem beim Affenpuzzle zahlreiche interessierte Passant/innen beobachten, die anhielten und einmal etwas die Magnettafeln herumschoben. Auch die Flussdiagramme, die über Schnüre mit Gewichten über Knoten zu verteilen waren, bekamen hier und da Aufmerksamkeit.

 

Am Beispiel von Magnetbildern können in der Ausstellung Fehlererkennungsverfahren und der Einsatz von Prüfsummen als „Aha“ Effekt vorgeführt werden, indem zeilen- und spaltenweise Einträge abgeglichen werden.

(Bild aus: http://www.abenteuer-informatik.de/tafeln.html)

Durch die äußere zusätzliche Reihe wird die Anzahl aller Kreuze in jeder Zeile und jeder Spalte auf eine gerade Zahl gebracht und bei Veränderung (nur) eines Plättchens kann dieses durch ungerade Zahl in einer Zeile und einer Spalte einfach lokalisiert werden. Dieses Verfahren findet vom Konzept her so in der Praxis anwendung. Zusätzlich gibt es als Ausblick bei dieser Station Informationen und Beispiele zur mathematischen Berechnung von Prüfsummen bei Kreditkarten.

Weitere Stationen beschäftigen sich mit (Binär)codierung, Sortierverfahren, Optimierung und NP-Vollständigkeit. Die Ausstellungstexte sind sämtlich unter http://www.abenteuer-informatik.de/tafeln.html zu finden und nichtkommerziell frei zu verwerten und weiterzuverarbeiten, insbesondere für den schulischen Unterricht.

Bis zum 8.November bleibt die Wanderausstellung in Hamburg, es gibt auch Führungen für Schulklassen. Teile der Ausstellung können auch für den Unterricht in Schulen nachgebaut werden und: „Momentan werden spezielle Schulversionen erarbeitet, die dann preiswert als „Bastelbogen“ kommen und für den direkten Einsatz im Unterricht geeignet sind.“ (http://www.abenteuer-informatik.de/dieausstellung.html)

Ergänzend habe ich auf einem Poster in Billstedt zum ersten mal von dem geplanten „MINTarium“ in Mümmelmannsberg gehört, das als Dauerausstellung aus einer Mitmachausstellung Mathematik und weiteren Elementen bestehen soll.

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