Seit vielen Jahren bin ich www.delicious.com Nutzer, und habe seit meiner Studienzeit über 400 Links in meiner online-Sammlung abgelegt. Das Auffinden über Schlagwörter läuft nicht immer ganz so einfach, wie geplant, da ich auch Maßstäbe verändert habe im Laufe von 8 Jahren (zum Glück). So habe ich zu Beginn Seiten unter „Didaktik“ abgelegt, obwohl sie eigendlich im engeren Sinne damit nichts zu tun haben, sondern nur irgendwie mit Schule oder Unterricht. Insgesamt lege ich mehr ab, als ich wieder aufsuche. Oft suche ich doch über Suchmaschinen (Google) weil es schneller geht. Dennoch halte ich online Social Bookmarking für eine sehr praktische Angelegenheit:
- ich bin geräteunabhängig
- ich kann meine Fundstücke strukturiert ablegen und zur Verfügung stellen (z.B. Kolleg/innen)
- andere können diese ebenfalls öffentlich nutzen und einfacher auffinden
Praktisch: Schlagwörter zu meinen gespeicherten Links
Was mich an Delicious schon seit längerem stört, ist die Werbung, die unübersichtliche Struktur der Seite und die vielen Javascripts, die bei schlechterer Verbindung (z.B. außerhalb von Europa) die Seite verlangsamen. Außerdem führt z.B. Groß- und Kleinschreibung zu zwei Schlagwörtern, das finde ich auch nicht besonders praktisch.
Sehr viel attraktiver wirkt Pinboard, das mir von einigen Nutzer/innen via Twitter empfohlen wurde, als ich mich über Delicious ausgelassen habe. Die überschaubaren Kosten für eine erheblich bessere Funktionalität erscheint mir gerechtfertigt, nur dass ich kein Paypal nutze und gerade aus Ecuador mit meiner Visa-Karte so gut wie nix funktioniert… Also in naher Zukunft werde ich migrieren. Hier eine exemplarische Gegenüberstellung:
Delicious: viel Information, die mich weniger interessiert und Platz einnimmt …
Pinboard: Klar strukturiert, einfach, ausreichend
Als drittes Projekt möchte ich die Seite edutags vorstellen. Sie ist ein Kooperationsprojekt vom Deutscher Bildungsserver und dem Universität Duisburg-Essen/Learning Lab und ist explizit für den Bildungsbereich vorgesehen. Zur Zeit ist sie für mich noch keine Alternative, da es keine Importfunktion gibt und ich somit „per Hand“ migrieren müsste – da warte ich lieber auf eine aktuellere Version, die diesen Import vorsieht.
Interessant an edutags ist, dass es weniger um die Nutzer/innen herum strukturiert ist, sondern um die Einträge, die fortlaufend von verschiedenen Nutzer/innen um Schlagwörter und Kommentare ergänzt sowie die Qualität bewertet werden. Daher sind die Einträge auch statischer, d.h. ich kann den Titel meines Bookmarks nicht selbst festlegen, sondern er wird von der Seite übernommen. Das führt zu teilweise wenig aussagekräftigen Titeln.
Schön ist die automatische Anzeige von Creative-Commons Lizenzen im Datensatz, wenn vorhanden und auch eine Ansicht der Webseite hilft orientieren. Ob die Übersicht bei großer Anzahl erhalten bleibt, wird sich vielleicht noch zeigen, das Projekt ist recht jung.
ein typischer Datensatz in edutags.de