Nov 062011
 

Die diesjährige Tagung der SH-HILL Fachgruppe der Gesellschaft für Informatik (GI) fand in der Walddörfer-Stadtteilschule im Nordosten Hamburgs statt.

Nach einem Vortrag von Dr.Jens Gallenbacher zum Konzept von „Abenteuer Informatik“ (über das ich bereits vor einigen Tagen schrieb) am Beispiel von Kapazitätenregulierung und Wege in gerichteten Graphen gab es eine erste Workshopphase, in der ich mich über die Lernsoftware „Filius“ informierte.

„Filius wurde initial an der Universität Siegen entwickelt, um Unterricht zum Internet zu unterstützen. Zielgruppe sind Lernende in der Sekundarstufe allgemein bildender Schulen. Mit Filius werden Lernaktivitäten ermöglicht, die insbesondere  entdeckendes Lernen unterstützen sollen.  “
(Quelle: http://www.lernsoftware-filius.de/, abgerufen am 05.11.11)

Es gab einige einführende Aufgaben für uns, die mit der Visualisierungssoftware umgesetzt werden sollten und mit der Verkabelung begannen, um dann auf die IP-Adress-Vergabe und dem Installieren und Einrichten der jeweiligen Software auf den Rechnern im Netzwerk weiterging. Die Aufgaben waren ohne Vorkenntnisse kaum zu bewältigen, also eher für die Zielgruppe „Lehrer/innen-Fortbildung“ oder erfahrener Oberstufenkurs ausgerichtet. Zum Kennenlernen der Funktionalitäten und Möglichkeiten waren sie gut geeignet.

 

Es gibt einen Bearbeitungs- und einen Aktionsmodus in Filius, die jeweils über Buttons im oberen Bereich umgeschaltet werden können. Wir bearbeiteten zu zweit also zunächst die Komponenten, um dann in den Aktionsmodus zu wechseln und die Software und Konfigurationen einzurichten:

Auf dem Server installierten wir dann einen DNS Server, so dass er über eine URL im virtuellen Netzwerk erreichbar ist, was wir über einen Webbrowser auf einem der Client-Rechner testen konnten.

„DNS, das Domain Name System ist für die Auflösung von Rechnernamen verantwortlich. Die Rechner heißen etwa www.lsg.musin.de. Um diesen Rechner ansprechen zu können, muss der Name nun in eine IP Adresse übersetzt werden, da nur über diese Adressen korrekt zu dem Rechner geroutet werden kann.“
(Quelle: http://admin-lg.ropix.com/tcpip/DNSuDHCP/wie_funktioniert_dns.htm, abgerufen am 6.11.11)

Weitere Aufgaben bestanden dann in der Einrichtung eines e-mail Servers und den entsprechenden Client Programmen, die miteinander kommunizieren. Die enstprechenden Kommunikationsvorgänge können dann entsprechend auf den einzelnen Rechnern nachvollzogen werden und die Schnittstellen mitgeschrieben / dargestellt werden.

e-mail Kommunikation in FiliusDes weiteren lassen sich auch größere und komplexere Netzwerke simulieren, Peer-to-Peer Verfahren visualisieren und DHCP Server einrichten. Viele weitere Informationen sind im einführenden Handbuch zu Filius: www.freischlad.name/filius/Einfuehrung_Filius.pdf

Interessant erscheint mir die Software zur Festigung von bereits erlernten Begriffen und Konzepten. Dies schien auch in der anschliessenden Diskussion durch, wo wir über die theoretischen Konzepte sprachen und über den Wissensumfang, der notwendig ist, um die Vorgänge nachvollziehen zu können. Vielleicht ist aber gerade diese Form der ersten Berührung mit Konzepten der Netzwerktechnik gar nicht verkehrt, um daraufhin sich ergebene Fragen aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Des Weiteren sprachen wir über die Wichtigkeit der Zuverlässigkeit von Lernsoftware allgemein, da sonst frustrierende Ergebnisse für Schülerinnen und Schüler resultieren können, wenn sie „eigendlich alles richtig machen, und es trotzdem nicht funktioniert“. Dies war in Vergangenheit mit der Software in einigen Lerngruppen wohl der Fall, aber es gab seitdem auch Updates, die das Projekt erheblich konsistenter werden liessen. Der Referent aus Kiel erwähnte abschliessend noch zwei Ideen, die er für besonders günstig halte, nämlich in der Lerngruppe vorher html Dateien selbst zu erstellen und diese dann im virtuellen Netzwerk hin- und herzuschicken und als zweite Anregung das Schulnetz nachzubauen.

Nach der Mittagspause gab es einen Vortrag von „Wikipedia macht Schule“, den ich bereits ähnlich gehört hatte und der eher eine Benutzer/innen Schulung bot und wenig didaktische Konzepte. Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier:

http://wikimedia.de/wiki/Schulprojekt

http://meta.wikimedia.org/wiki/Schulprojekt

Nach dem Vortrag ging es in die zweite Workshopphase, in der ich schon weniger konzentriert kaum Notizen machte. Sven Alisch, der auch Fortbildung im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung gibt, stellte seine Überlegungen zum unterrichten webbasierter Anwendungsentwicklung vor. Nach einem historischen Abriss der Entwicklungsumgebungen und Sprachkonzepte, die die Entwicklung von webbasierter Software eher ungeeignet für den Unterricht gestalteten, ist das Java Web Toolkit (JWT) erschienen, dass es erlaubt, mit reiner Java-Programmierung webfähige Software zu entwickeln, die dann im Browser läuft. Die Koordination der html, php und Skriptanteile sind somit nicht mehr von Hand vorzunehmen, sondern werden automatisch komfortabel von Toolkit vorgenommen. Wir haben uns also ein paar kleine Programme in der Programmierumgebung Eclipse angeschaut und damit etwas gespielt und über einen Webbrowser diese Programme zum laufen gebracht. Eine interessante Anregung, wie ich finde, da dann im Unterricht erstellte fertige Produkte ins Netz gestellt werden können.

Die Dokumentation zum JWT ist hier zu finden: http://www.webtoolkit.eu/jwt/latest/doc/javadoc/

Zusätzlich zu Workshops und Vorträgen habe ich mir noch eine neue Aufgabe angelacht, da in nur wenigen Wochen die „First Lego League“ in der Wichernschule in Hamburg stattfinden wird.

(Bildquelle: http://www.hands-on-technology.de/firstlegoleague/tournaments, abgerufen am 6.11.11)

„Der Wettbewerb First Lego League wird auch in diesem Jahr wieder einen Hamburger Regionalwettbewerb einschließen. In diesem interessanten Wettbewerb können sich Schülerteams im Alter von 10-16 Jahren mit spannenden Themen im Bereich der Robotik auseinandersetzen.“
(Quelle: http://www.sh-hill.de/, abgerufen am 6.11.11)

Ich werde den Tag über am 26.November bei der FLL aushelfen und bei Bedarf auch als Schiedsrichter dabei sein.

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