Nov 182010
 

Im Zusammenhang mit meiner Abschlussarbeit bin ich gerade auf der Campus Innovation Konferenz in Hamburg.

Im Track „e-learning“ wurden von Prof.Vornberger einige an der Universität Osnabrück entwickelte Werkzeuge für die universitäre Lehre vorgestellt, danach gab es einen Vortrag von Dr.Igel zu Technologien im Bereich „mobile learning“ und „3D“. In beiden Vorträgen gab es einige interessante Aspekte aber auch viel Bekanntes zu hören. Nun geht es gerade um „3D Technologie“, was eher Ausführungen zu theoretischen und technischen Konzepten beinhaltet, ähnlich denen des Vortrages letztes Wochenende auf der SHILL Tagung zu „3D in Kino und Wohnzimmer“ und weniger auf meine Forschungen bezogen. Zu den beiden anderen genannten Präsentationen sindfür mich folgende Aspekte besonders interessant: Unter dem Titel „Neue Medien braucht das Land“ hat Prof.Vornberger einige Werkzeuge motiviert, die die universitäre Lehre multimedial unterstützen helfen sollen und Präsenzlehre zu „blended learning“ ausweiten sollen. Eine der Motivationen sei der Wandel in Berufungsverfahren für Hochschullehrende, da über den stärkeren Stellenwert der IT Innovationen und aufgewertete Lehre Druck ausgeübt werde, Vorlesungen und Veranstaltungen „multimedial aufzupeppen“, was ja auch durchaus in didaktisch wenig durchdachte Effekte münden kann.

Das vorgestellte Werkzeuge media2mult scheint im Grunde genommen eine aufgepeppte PM-Wiki Installation zu sein, also nicht übermäßig innovativ aber solide als serverbasiertes kollaboratives Autor/innen-Sytem. Die Interessanten Erweiterungen sind eine automatisch erzeugbare pdf Druckversion von Wikiseiten und die vor allem für Ingenieure interessanten Formate Latex und GnuPlot, deren Syntax direkt in die Wiki-Artikel eingebettet sind. Die Ausgaben von Latex und GnuPlot werden als Vektorgrafiken gerendert, so dass es zu hoch skalierbaren Ergebnissen kommt. Des weiteren ist flash, VRML und Quicktime integriert, wobei ich mich gerade auch frage, ob diese Funktionalitäten nicht grundsätzlich Standard bei PM Wiki ist.

Das zweite vorgestellte Werkzeug virtPresenter beinhaltet ähnliche Funktionalitäten wie lecture2go in Hamburg, allerdings noch einige weitere Darstellungsformen, die insbesondere durch ihre Integration in weit verbreiteten Diensten wie der apple i-tunes store oder facebook eine ganz andere Wirkung und Öffentlichkeit erhalten. Als weiteren Aspekt fand ich interessant, dass die Besuchshäufigkeit im stream visualisiert wird, d.h. Lehrende können schauen was am Vortrag am interessantesten war oder interaktion von Höhrer/innen über facebook ermöglichen.  Das Angebot, Veranstaltungen mobil nachhörbar zur Verfügung zu stellen wird angenommen auch über die Uni hinaus.

Als drittes Werkzeug wurden Quizkonzepte als Template in PowerPoint vorgestellt, die als „Classroomquiz“ Abstimmung zu Themen via Bluetooth über Handys in Präsenzveranstaltungen ermöglicht. Hierzu muss die entsprechende Software allerdings zu Beginn der Veranstaltung auf dem persönlichen Handy installiert werden und dieses muss bluetootfähig sein. Dann wird über den Server auf dem Laptop des Vortragenden die entsprechenden Ergebnisse als Feedback eingeholen und visualisieren werden, so dass es eine direkte Feedbackmöglichkeit vor allem für Massenveranstaltungen ermöglicht.

Die vorgestellten Werkzeuge wurden alle vom Zentrum Virtuos an der Universität Osnabrück entwickelt.

In der anschließenden Diskussion kamen als Fragen auf:

Wie wird es von Lehrenden angenommen, wenn Vorlesungsunterlagen ins Netz gestellt werden oder auch gerade bei Facebook ? Eher die Anmerkung, dass die Quizform eher für Massenveranstaltungen interessant sei und nicht so sehr für Seminare. Frage: Gibt es eine Entlastung derjenigen, die Präsenz durch Multimedia unterstützen durch die Hochschulleitung? Kommen dann noch Studis zu Vorlesungen?

Die Antworten waren recht interessant für mich: Zum einen wurde dargestellt, dass es sich um ein Zusatzangebot handle, und dass die Lehre regulär weiter gehalten wird, es sich also um einen Zusatzaufwand handle und mehr Druck auf die Vorbereitung bei Aufzeichnungen bewirkt sowie „der Kollege macht das dann, weil es ihm wichtig ist“. Zur Frage der Studierenden-Präsenz wurde gesagt, dass weniger zu Vorlesungen kommen und das dies der „Wehrmutstropfen“ sei: „Gute Studenten werden besser, die Schlechten werden schlechter“ Ob Präsenz allerdings überhaupt etwas über die Qualität eines Lernprozesses aussagt wage ich zu bezweifeln. Dies ist sicher auch eine Frage der Vorstellung von Hochschuldidaktik, also genau im Bereich meiner Abschlussarbeit. Zu dem zweiten Vortag schreibe ich später noch etwas mehr, nun gibt es erst einmal Kaffee. 🙂

Nov 152010
 

Leider nun entwas kurzfristig, aber immer noch nicht zu spät:

Morgen werde ich meinen Praxisbericht mit Diskussion im Seminar von Ralf Appelt an der Fakultät Erziehungswissenschaften der Uni Hamburg zum Thema „Web 2.0 und Schule“ halten und zwar ab 10 Uhr im Raum 205 VMP8.

Hierzu habe ich nun auch ein Arbeitsblatt erstellt, mit dem sich Interessierte bereits beschäftigen können, ich werde es aber morgen auch ausgedruckt mitbringen. Die Veranstaltung ist öffentlich, wenn noch jemand außerhalb des Seminars dabei sein möchte, herzlich willkommen. Ich werde auch meine entsprechenden Unterlagen mitbringen und freue mich auf eine lebendige Auseinandersetzung 🙂

Nov 112010
 

Nachdem ich nun seit März 2010 meinen neuen Blog aufgesetzt habe, habe ich mich nun auch endlich einmal um den Import meines alten Blogs gekümmert, da ich einiges Geschrieben hatte, was ich immer noch interessant finde.

Hier noch einmal die notwendigen Schritte im Einzelnen:

1. Die Inhalte des alten Blogs werden in eine XML Datei gespeichert, wobei ich Filterregeln angeben kann, welche Inhalte exportiert werden sollen:

2. Ich wechsel in den Administrationsbereich meines neuen Blogs und wähle unter „Import“ „WordPress“:

3. Ich wähle die exportierte XML Datei aus und wähle „Datei aktualisieren und importieren“:

4. Es kann festgelegt werden, ob Attachments ebenfalls importiert werden sollen, sowie ob der Autor angepasst werden soll:

5. Die entsprechenden Inhalte werden importiert:

6. Fertig! Nun muss ich nur noch etwas an den Tags und den Seiten schrauben, da einige Dopplungen durch Groß und Kleinschreibung auftreten und die älteren Artikel den neuen Kategorien zugeordnet werden sollten. Außerdem habe ich die alten Kategorien importiert, die ich eigendlich gar nicht mehr so passend finde, die schmeiß ich wohl teilweise wieder raus. Die alten englischsprachigen Artikel werde ich nochmal für mein qtranslate-Plugin entsprechend markieren oder umschreiben müssen, da dieses Plugin nicht auf dem alten Blog lief usw. …
Wie unter 2. zu sehen ist, gibt es auch viele weitere Möglichkeiten, Inhalte von anderen Blogs und Plattformen in einen bestehenden WordPress-Blog zu integrieren.I have just importet the content of my old blog and describe how to do this in wordpress with a few screenshots (see german version)

Nov 072010
 

unter http://www.netzpolitik.org/2010/deutsche-version-comic-erklart-creative-commons/ gibt es einen schönen, unter Creative Commons stehenden Comic zu der Idee dieser Lizenzen. Den Comic erstellt hat nerdson, die deutsche Übersetzung linus. Mit Kommentaren zu diversen verbreiteten Fragen, Antworten, Ansichten und Aussichten zum Thema 🙂

Okt 242010
 

Anfang November hat der Film „Plug & P(r)ay“ Deutschlandpremiere, wurde gerade über unsere Lehramt-Informatik Mailingliste verkündet.

Der Film setzt sich kritisch mit Technologie, vor allem im Bereich Robotik auseinander und lässt als Dokumentation neben dem bekannten kürzlich verstorbenen technik- und gesellschaftskritischen Joseph Weizenbaum auch Akteure, die völlig technikeuphorisch „das System Mensch durch künstliche Intelligenz überholen“ oder „Menschen mit Maschinen verbinden, um biologische Unzulänglichkeiten abbauen“ wollen (sinngemäße Aussagen fallen im Trailer zum Film) zu Wort kommen.

In der Tat ist die Militarisierung und Verschmelzung von Robotertechnologie, Nano-Wissenschaften mit IT und Psychologie stark gewachsen und ermöglicht Dinge, die sich wie Science-Fiction anhören. So präsentiert einer der Protagonisten im Film stolz sein Android-Double, das er dann seinem Kind zuhause zum Spielen vorsetzen möchte, wenn er länger mit Arbeiten beschäftigt ist und werden „emotionale“ Maschinen konstruiert, die einsamen Menschen „Nähe“ vermitteln sollen. Ein Thema, mit dem ich mich vor einigen Jahren schon einmal zu Beginn meines Studiums beschäftigt hatte (pdf zum Vortrag „Möglichkeiten der Robotik in Bildung und Erziehung“)

Zur Militarisierung gibt es zahlreiche informative Artikel bei heise.de, unter anderem folgende:

Die Maschinen entwaffnen – Rüstungskontrolle für Militärroboter gefordert,

Bedrohen die Roboter Mensch und Gesellschaft?

Dies sind alles Themen, die in Zukunft vermutlich noch an Gewicht gewinnen werden, wenn Technikeuphemisten in sämtlichen Bereiche des gesellschaftlichen Lebens eingreifen wollen, aber sicher kein fatalistischer Gang der Geschichte, sondern eine Frage der gesellschaftlichen Aushandlung.

Die offizielle Homepage zum Film: http://www.plugandpray-film.de/

Hier einige Reviews und Kommentare aus Amerika zum Film:

http://www.viff.org/tixSYS/2010/xslguide/eventnote.php?EventNumber=1758

http://www.siff.net/festival/film/detail.aspx?id=40537&FID=166

Sep 172010
 

In letzter Zeit gabel ich immer mal wieder Seiten auf, die irgendwie interessant sind, aber die ich erstmal nur grob überfliege, um später vielleicht noch einmal genauer nachzulesen, was noch so drinsteckt. Daher sammel ich einfach mal diversen Kram hier an…

Vor einigen Wochen schon und dann als Entwurf zwischengespeichert ist die Seite „Krankmeldungen und Entschuldigungen online schreiben“ Mit einer gewissen Selbstironie finde ich das Projekt doch kreativ: https://www.myexcuse.de/ mit einem Kommentar auf http://www.innovatives.niedersachsen.de/news/article/krankmeldungen-und-entschuldigungen-online-schreiben-niedersaechsische-website-hilft-schuelern.html

Dann bin ich erst vor einer halben Stunde etwa an das Projekt im Rahmen eines Seminars „Computereinsatz in der Schule“ mit der Ulmer 3-Generationen Universität gestoßen, das komplett als Wiki dokumentiert interssante Ansätze für erste Schritte mit Wiki Technologie bietet. Interessant finde ich auch den Ansatz, generationenübergreifend zu arbeiten: http://de.wikiversity.org/wiki/Projekt:Computereinsatz_in_der_Schule/Projekt4

Auf der Seite: http://www.rete-mirabile.net/ gibt es „eine Sammlung von Ideen und Materialien für alle, die unterrichten“ von Andreas Kalt. Und das unter Creative Commons Lizenz. Eine super Sache, auch die beschriebenen Erfahrungen mit dem Einsatz von Blogs im Unterricht erinnert mich stark an meine eigenen Vorhaben und Vorstellungen. Hierzu passend ein Blog vom gleichen Autor mit Tipps für seine Schüler zum Thema bloggen: http://blogasyouteach.wordpress.com/

Dann hab ich noch einen Vergleich von Sozialen Netzwerken in Nutzergruppen unter dem Titel „Studie gibt Aufschluss über zielgruppengerechte Kommunikation 2.0“ gefunden: http://www.pr-journal.de/redaktion-aktuell/social-media-web-2-0/9030-studie-gibt-aufschluss-ueber-zielgruppengerechte-kommunikation-20.html das eher aus Unternehmenssicht Trends in sozialen Netzwerken analysiert: http://www.webershandwick.de/content.aspx?id=aktuell-mediaplanung-in-sozialen-netwerken

Unter dem etwas selbstironischen Titel „Scheiss auf Facebook“ gibt es einen Videoclip mit Interview unter: http://modulspace.de/2010/08/social-media-song-cris-cosmo/. Eher provokant aber doch auch für gewisse Leute sicher nicht verkehrt, sich ab und zu zu fragen, wie digital der Alltag eigendlich sein soll. Frag ich mich auch dann und wann.

Eine Plattform, die erstmal auch für meine Examensarbeit interessant erscheint ist http://www.elearning2null.de/. Hier scheint noch eine ganze Menge drin zu stecken, was ich mir bei Zeiten einmal genauer anschauen werde…

Ebenfalls in dieses Themenspektrum fällt ein Artikel zum Thema „Besser lernen im Web 2.0“ des Handelsblattes: http://www.handelsblatt.com/internet-besser-lernen-im-web-2-0;2637625 in dem es um die gezielte Einbettung von Software in Organisationen geht.

So, nun werde ich mich wieder dem „offline“ Leben widmen 🙂

Aug 302010
 

Da ich gerade ein paar Stunden Physik in einer 8.Klasse vertrete, in der das Thema Akustik ist, habe ich mich noch einmal genauer mit der Software Audacity beschäftigt.

Neben der Funktion Geräusche und Musik aufzunehmen und Audio-Dateien zu bearbeiten bietet Audacity auch an, Töne aus frei wählbaren Frequenzen zu erzeugen. Dies ist besonders interessant, um den Zusammenhang von Frequenz, Wellenlänge und Schall zu visualisieren und erfahrbar zu machen. Wie ein Oszilloskop stellt Audacity das oder die Signale mit ihren Amplituden und Frequenzen dar. Es lassen sich auch mehrere Töne mischen, Rauschen sowie einzelne Klänge von der Software erzeugen. Das alles als kompakte inuitive Open Source Software, ein echter Gewinn auch für das Erstellen von Arbeitsblättern Dank Screenshots.

Ob der Einsatz auch für den Musikunterricht hilfreich ist, kann ich nicht beurteilen, ich vermute es aber. Die Frequenzen und die daraus resultierende Töne sowie Oktaven können verglichen werden und möglicherweise auch das Stimmen von Instrumenten unterstützt werden (durch eigene Aufnahmen und Vergleich mit dem maschinell erzeugten Ton) .

Die Software ist für alle drei großen Betriebssysteme Linux, Windows und Mac OS erhältlich.

Hier sind zwei Beispiel-Arbeitsblätter, die ich heute verwendet habe:

Aug 292010
 

Auf der Seite openculture.com habe ich gerade eine Kollektion von 150 „offenen“ (digitalen) Büchern gefunden.

Über die Qualität der Bücher kann ich nicht viel sagen, aber interessant finde ich, das vor allem im Bereich der Mathematik recht viele Bücher aufgeführt werden. Ob es im deutschsprachigen Raum annähernd so viele Veröffentlichungen dieser Art gibt?

Aug 262010
 

Heute morgen fand ein Workshop am MultiMediaKontor Hamburg mit den Entwicklern von Mediabird statt. Mediabird bietet als Zusatzmodul zu moodle oder commsy weitergehende Funktionalitäten im Bereich kooperativer Dokumente-Entwicklung und Prüfungsvorbereitung für Lerngruppen.

© 2008-2010 Mediabird

Ich habe die Software heute zum ersten mal genutzt und fand sowohl den modularen Aufbau als Zusatz zu bereits vorhandenen Systemen günstig als auch die Möglichkeit der Bearbeitung und Kommentierung von Dokumenten in differenzierten und didaktisch aufgesplitteten Formen (siehe Screenshot zu verschiedenen Markierungsmöglichkeiten in Dokumenten):

Zusätzlich halte ich die Kastenfunktion für gelungen, in der kooperative Lernprozesse in Form von Tasks zu Arbeitsmaterialien in unterschiedlichen Bearbeitungsstufen abgelegt werden:

Gerade die bereits vorhandene Funktionalität, pdf Dokumente anderen Teilnehmer/innen in Form von virtuellen Mappen zur Kommentierung und Diskussion zur Verfügung zu stellen und die dabei ermöglichte Rollendifferenzierung halte ich für eine sinnvolle Unterstützung von vielseitigen Lernprozessen. Die Veränderungen in Dokumenten im Texteditor-Werkzeug werden leider (noch) nicht dokumentiert, aber gerade die für großen Workload wichtige Übersichtlichkeit scheint mir durch Navigationshilfen und Vernetzung der Funktionalitäten gut gelöst. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, durch noch ungelöste Probleme in einem Dokument zu navigieren (siehe Screenshot):

Abschließend bleiben noch die Prüfungsvorbereitungswerkzeuge zu erwähnen. Hier werden automatisch sämtliche in einem Dokument kommentierten Fragestellungen samt Beantwortungen sowie Definitionen in einen Fragekatalog überführt, der einen Selbsttraining zum Themenkomplex eines bearbeiteten Materiales ermöglicht. Nach einem visuellen Karteikastensystem lässt sich der eigene Lernstand transparent und intuitiv darstellen (siehe Screenshot):

 Es gibt sicher Vieles mehr zu ergänzen und darzustellen, aber vielleicht genügt dieser kleine Einblick, um das Thema schmackhaft zu machen.

Ergänzend sollte erwähnt sein, dass es sich nicht um freie Software handelt, allerdings für alle Hamburger Hochschulen kostenfreie Lizenzen vergeben wurden. Die Testumgebung ist offen und die Software wird derzeit in die Commsy-Installationen der Universität eingebunden und können in diesen dann optional freigeschaltet werden. Nach Aussage der Entwickler ist auch eine Anbindung an OLAT und andere Plattformen perspektivisch möglich.Today a workshop at the MultiMediaKontor Hamburg took place with the developers of the software Mediabird . Mediabird offers as additional tool for moodle or commsy extensive functionalities in cooporative development of documents and testing for examination-preperations for learning groups.

© 2008-2010 Mediabird.

Aug 192010
 

Es ist ja schon auch eine Mischung aus sinnvollem Hinterfragen von Datensammlungen und gleichzeitig auch borniertem Mauern gegen Informationstechnik allgemein, das sich da abspielt. Irgendwie sollte es doch möglich sein, nicht zuerst auf einen starken Staat mit möglichst detailierten Regeln zu setzen, sondern einen kompetenten Umgang mit Potentialen und möglichen Konflikten von Technik zu finden.

Ich musste auch schon gut schmunzeln, als ich den Tweet „Kein Scherz: Leute, die vor Streetview Angst haben, mit Bild (von sich+Haus) +Namen in Zeitung + Web http://bit.ly/ci4qoa“ vor einigen Tagen lesen durfte.

Aber das große Aber ist ja auch weniger, dass Fotos von Häusern veröffentlicht werden. Die Verknüpfung von Datensätzen miteinander und die immer stärkere Dichte an Informationen öffentlich zugreifbarer Informationen über Individuen ist nicht einfach rückgängig zu machen. Fotos und Daten, die online sind, können vielfach kopiert, verknüpft und weiterverwendet werden. Es ist in keinem Fall völlig auszuschließen, dass diese wieder auftaucht, auch bei umfangreichen „Löscharbeiten“. Daher stellt sich schon die berechtigte Frage, wie informationelle Selbstbestimmung, also das Recht jeder und jedes Einzelnen darüber zu bestimmen, wo und wie bestimmte Daten über die eigene Person auftaucht, weiterhin gegenüber Geschäftsinteressen Priorität genießen kann. Hier bringt der Kommentar in der Süddeutschen „Google is watching you“ viele Argumente auf den Punkt.

Ganz gut finde ich ebenfalls einen von vielen im Heise-Forum geschriebenen Beitrag, in dem das Thema mit ähnlichen Konzepten verglichen wird:

„Es gibt Leute, die haben an ihrem Briefkasten „Bitte keine Werbung einwerfen!“ stehen und welche, die haben das nicht. Die einen wollen alle Post und  entsorgen überschüssige Werbung und die anderen wollen sie „gefiltert“. Ein Werbeausträger könnte genauso argumentieren: Wer einen Briefkasten hat, will schließlich Post bekommen und Post ist Post – egal ob personalisiert oder nicht, egal ob Brief oder Werbeblättchen. Dennoch respektieren die meisten, wenn der Hausbesitzer die Regeln festlegt,  welche Art von Post er bekommen möchte und welche nicht.““

Zumindest bekommt das Thema „Umgang mit Daten“ gerade eine leider noch fallspezifisch reduzierte (siehe beispielsweise Entwicklungen bei Facebook oder „Straftat-Lokalisierungen“ der wiener Polizei), aber immerhin allgemeine Öffentlichkeit, die möglicherweise auch zu günstigeren Bedingungen für die informatische Allgemeinbildung führen kann 😉