Apr 262015
 

In den Osterferien hatte ich einmal Zeit und Lust, mich ein bischen mit Theorie und Unterrichtsmethodik zu beschäftigen, hab das Buch von Hilbert Meyer zu Unterrichtsmethoden gelesen und wollte einmal ein paar Gedanken dazu veröffentlichen. Das Standartwerk ist nun schon ziemlich alt und in vielen Auflagen erschienen und beinhaltet viele Anregungen, die auch nach dem Referendariat immer wieder helfen, die Unterrichtspraxis kritisch zu reflektieren. (H.Meyer, UnterrichtsMethoden, II: Praxisband. Frankfurt/M. 1987 (mehrere Auflagen), ISBN 3-589-20851-1)

Mir gefällt besonders der handlungsorientierte Ansatz und die Betonung der Sicht der SuS. Die Lernlandkarten zur Visualisierung finde ich einen guten Ansatz, auch wenn sie mir manchmal etwas unübersichtlich erscheinen. Es drängt sich förmlich auf, sie mit digitalen Medien zu visualisieren.

Aber ich habe auch einige Schwierigkeiten in Bezug auf meine aktuelle Unterrichtspraxis, d.h. auf Matheunterricht in der Oberstufe und Physik in der Mittelstufe, und die im Buch aufgeworfenen Theorien ausgemacht, die ich im Folgenden beschreibe. Natürlich lässt sich das Thema nicht erschöpfend in einem Blogbeitrag behandeln, daher bin ich über Anregungen und Kritik generell dankbar. Ich hoffe vor allem Kolleginnen und Kollegen mit Beiträgen wie diesem anregen zu können. Continue reading »

Jan 172013
 

Diese Woche habe ich eine Hospitationsstunde in der 11.Klasse recht erfolgreich umgesetzt.

Gegenstand der Stunde war ein Text aus dem Bereich meiner Ausbildung. Hierzu hatte ich einleitend einige Folien zum Problemlösen mit Mathematik und zu meiner Ausbildungsstätte, dem DESY (Deutsches Elektronen Synchrotron) und dem Arbeiten an mechanischen Fertigungsmaschinen im Unterrichtsgespräch eingebracht. Leider kann ich die verwendeten Fotos aus Lizenzgründen nicht auf meinem Blog veröffentlichen, aber bei der Eingabe von DESY in Suchmaschinen lassen sich auch so viele interessante Bilder finden.

Anschließend an die Problematisierung verteilte ich Arbeitsblätter in die Kleingruppen und gab den Auftrag, eine Präsentationsfolie vorzubereiten. Dies hatte gegenüber dem Smartboard oder Postern den Vorteil, dass sie zügig beschriftet werden kann und in der Gruppe am Tisch direkt zur Verfügung steht. Es gibt doch immer wieder auch gute Gründe, nicht die modernste, sondern die passendste Technik einzusetzen.

Hier ist die Aufgabenstellung, die zentral für die Stunde war:

Planung der Produktion von Maschinenbauteilen
In einer Firma, die Maschinenteile herstellt gibt es eine Bandsäge, eine Fräsmaschine und eine Drehbank.
Die Bandsäge steht aus betriebsinternen Gründen 9000 Minuten pro Woche zur Verfügung,
die Fräsmaschine 5200 Minuten und die Drehbank 5100 Minuten.
Es sollen drei Maschinenteile hergestellt werden (eine Kegel, ein Flansch und eine Welle).
Der Kegel benötigt 2 Minuten an der Bandsäge, 4 Minuten an der Fräsmaschine und 7 Minuten an
der Drehbank je Stück. Der Flansch benötigt 8 Minuten an der Bandsäge, 6 Minuten an der
Fräsmaschine und keine Zeit an der Drehbank je Stück. Die Welle benötigt 6 Minuten an der
Bandsäge, 1 Minute an der Fräsmaschine und 2 Minuten an der Drehbank je Stück.

Aufgabe:
Berechne die Anzahl der Maschinenteile, die in einer Woche hergestellt werden können,
so dass alle drei Maschinen optimal ausgelastet sind.

Der Text war bewusst komplex gestaltet, um das Strukturieren und mathematisieren von Informationen zu fördern. Dies gelang insgesamt auch recht gut. Die Gelenkstelle zwischen Problematisierung und Erarbeitung hatte ich etwas ungeschickt gestaltet und den Austausch über die Ergebnisse konnte nur angerissen werden abe ansonsten war die Stunde sehr erfolgreich. Die Gruppen entwurfen verschiedene Modell und verwarfen sie teilweise wieder, wie es bei Modellierungsaufgaben typisch ist. Die Sicherung holte ich die anschließende Stunde nach, so dass das Thema abgerundet werden konnte. Besonders zur Sinnstiftung halte ich die Aufgabe für günstig, da Lineare Gleichungssysteme meinen Schüler/innen bisher eher als reines Kalkül begegnet sind und sich im Alltag kaum Anwendungen erschließen.

Spannend war auch, dass eine Gruppe auf eine sehr ungewöhnliche Lösung gekommen war, die auch solide Ergebnisse ergab: Sie gingen schrittweise vor, indem sie erst eine Maschine möglichst effektiv mit zwei Bauteilen auslasteten, um die übrig gebliebene Zeit mit dem dritten Bauteil aufzufüllen. Eine Probier-Methode, die die Einsicht ermöglichte, dass unterschiedliche Strategien zum Ziel führen können.

Hier ist das für die Veröffentlichung gekürzte Material inklusive Stundenentwurf: UE Planung Maschinenbau

Sep 242012
 

Im Fachseminar Informatik diskutierten wir letzte Woche über Checklisten und Kompetenzraster.

Wir hatten bereits vor etwa einem halben Jahr das Thema Kompetenzorientierung im Fachseminar, folgende Notiz von mir hierzu:

„Kompetenzorientierung zielt auf Kompetenzzuwachs, indem Lernziele formuliert werden, die an Handlungen der SuS überprüft werden können.
Zur Selbstreflexion der SuS gibt es Checklisten und Kompetenzraster, die es ihnen ermöglicht, ihren Kompetenzzuwachs selbst einzuschätzen.“

Mit Hinweis auf zwei Dokumente:
Kompetenzbegriff nach Weinert:
http://www.j-rost.de/Texte/Kompetenzmodelle1.pdf
Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards:
http://www.bmbf.de/pub/zur_entwicklung_nationaler_bildungsstandards.pdf

Heute diskutierten wir verschiedene Varianten von Checklisten und Kompetenzrastern.

Eine Checkliste ist Ausschnitt eines Kompetenzrasters, konkreter und detailierter formuliert und eine Momentanaufnahme für Schüler/innen-Hand. Für die Ankreuz-Optionen auf Checklisten sollte überlegt werden, welche Anzahl an Varianten vorgesehen werden. Meine Selbsteinschätzungen im letzten Halbjahr hatte ich noch nicht weiter vorstrukturiert, da wären Smileys und genauere Strukturen sicher hilfreich gewesen. Zudem lassen sich Checklisten in verschiedenen Szenarien einsetzen, beispielsweise wie in meinem Fall für die Zwischenbesprechung der laufenden Mitarbeit oder zur Klausurvorbereitung.

Ein Kompetenzraster ist in Matrixform, gibt einen Überblick über einen Lernabschnitt und in einer Art Ausbaustufen zu einzelnen Inhaltsbereichen strukturiert. In sämtlichen Bildungsplänen in Hamburg sind diese vorhanden.

Es gab auch die Idee, ohne Raster und Liste einfach auch einmal im Unterrichtsgeschehen frei formulieren zu lassen, worum es gerade genau geht, um eine Selbstreflexion anzuregen und Klarheit über die wesentlichen Inhalte durch anschließende Besprechung.

Die Erstellung eines eigenen Produktes und die Problemorientierung sollen nicht durch Checklisten und Raster in Frage gestellt werden, daher ist der Zeitpunkt für den Einsatz gut zu überlegen. Sowohl ganz zu Beginn als auch ganz zum Ende einer Unterrichtseinheit sind beide nicht geeignet, eher in einem Zwischenstadium. Hierdurch kann selbstgesteuertes Lernen gefördert sowie Rückmeldung auf bisher Geleistetes unterstützt werden. Durch die explizite Benennung von Konzepten und Kompetenzen können Ziele des Unterrichtes den Schüler/innen transparent gemacht werden.

Im Anschluss einige Beispiele zu Checklisten und Kompetenzrastern:

Checkliste vom Informatik-Kollegen Peter Schmähler

Checkliste vom Informatik-Kollegen Nicolas Paul

Kompetenzraster zu POV-Ray von Nicolas Paul

Kompetenzraster vom Informatik-Kollegen Michael Janneck (http://www.janneck.de/Informatik/LernwerkstattKommunikation)

Ein erster Versuch von mir im letzten Halbjahr, mit Selbsteinschätzungen die laufende Mitarbeit zu besprechen, Robotik Klasse 8

 

 

 

 

 

 

 

Zur Verwendung von Kompetenzrastern an der Max Brauer Schule in Hamburg:
http://lehrerfortbildung-bw.de/allgschulen/bbbb/14_raster/Kompetenzraster.pdf

Sinus-Hamburg „Kompetenzen und Checklisten“:
http://www.sinus-hamburg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=14&Itemid=16

Kompetenzraster Institut Beatenberg:
http://binndiffimauen.wikispaces.com/file/view/kompetenzraster+Beatenberg.pdf/316674206/kompetenzraster%20Beatenberg.pdf

Kompetenzraster von Michael Janneck zum Thema „Kommunikation“:
http://www.janneck.de/Informatik/LernwerkstattKommunikation

Nov 152011
 

Ok, ich sehe es ein, ich komme nicht so schnell hinterher mit dem Dokumentieren.

Nun bin ich bereits die zweite Woche an der Schule, die Projektwoche ist vorbei und ich habe den Artikel zur ersten Woche Referendariat noch nicht beendet. Dies möchte ich hiermit nachholen, werde aber in Zukunft vermutlich weniger detailliert schreiben.

Der zweite Teil der ersten Woche im Hauptseminar beinhaltete die Themen: „Lernen im Vorbereitungsdienst“, „Portfolio“ und „Unterrichtsplanung“, „Lehrer-Rolle / -Qualität“ und „Schulbesuch Vorbereitung“. Continue reading »

Meine erste Woche im Referendariat (Teil 1)

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Nov 082011
 

Seit dem 1.November bin ich nun Referendar in Hamburg. Am ersten Tag lernten wir nach einer Begrüßung mit Kaffee im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) unser Hauptseminar kennen, in dem wir uns mit Fragen der allgemeinen Didaktik und Unterricht beschäftigen werden. Die Gruppe ist regional zusammengesetzt, so dass wir kürzere Wege bei den Kleingruppenhospitationen haben werden, wenn also Referendar/innen sich untereinander hospitieren, was regelmäßig vorgesehen ist. Continue reading »

Nov 182010
 

Der zweite Vortrag wurde gehalten von Dr.Igel vom Centre for e-Learning Technology zum Thema „eher mobil oder doch lieber in 3D“. Celtech beschäftigt sich als Firma (joint venture) mit künstlicher Intelligenz und der Veränderung von Lehre und Lernen durch Innovationstechnologien.

Nachdem Celtech vorgestellt wurde, gab es einige Folien zu dem „Technology Cycle“ nach Gartner in Bezug auf neue Technologien, sowie eine derzeitige Anordnung von Technologien auf dieser Kurve. Grob beschrieben wird davon ausgegangen,dass es zu Beginn einen „Trigger“ braucht, dann wird die Technologie übertrieben inflationär gehandhabt bzw. überschwengliche Erwartungshaltungen entwickelt, um dann in einer Desillusionierungsphase zu sinken und in einer produktiven Phase wieder etwas aus der Desillusionierung aufzutauchen. Dies soll analytische Einschätzungen ermöglichen, sei aber auch mit Vorsicht zu genießen, da „Technologie immer viel verspreche“ Ich finde dieses Modell als Betrachtung ganz gut deckungsgleich mit meinen Erfahrungen.

Zum Thema „mobile learning“ wurde der Trend erwähnt, dass im laufe der nächsten Jahre zu erwarten sei, dass mehr handliche mobile devices als laptops genutzt werden würden und somit die Anforderungen an Darstellungen für diese Geräte in der Betrachtung eine wachsende Rolle spielen werden. Neben dem iPhone als mobile devices wurde dargestellt, das für verschiedene operating systems, gängige hardware und betriebssysteme geplant werden müsse. „Es reicht nicht, nur iphone store zu bedienen“. Problematisch sei hier, dass unterschiedliche  Programmiersprachen, Datenbanken sowie Flashunterstützung oder keine Flashunterstützung eine heterogene Softwareentwicklung notwendig machen würden, auch da fehlende Frameworks eine Anpassung an die verschiedenen Systeme per Hand nötig mache. Es sollen aber möglichst viele Lernende erreicht werden und der mögliche Markt abgedeckt werden.  Das in der Entwicklung befindliche System „learn & go“ wurde vorgestellte, das für Universitäten konzipiert ist und für mobile Geräte Funktionalitäten wie Übersichtspläne, Veranstaltungsdetails, Stundenpläne, Objektdarstellung (z.B. Grafiken, pdf) beinhaltet. Zusätzlich sind Stundenpläne exportierbar und Navigationskonzepte unterstützt. Die Informationen werden aus dem webservice eines CMS (content management system) erhalten so dass es zu keinen Redundanzen zwischen mobilen Endgeräten und anderen PCs kommen soll. Die Anpasung an mobile Geräte war sehr aufwändig und ist noch nicht abgeschlossen. Als Nebenprodukt sind Funktionalitäten aus dem Bereich der augmented reality(siehe auch den Beitrag des mms in Hamburg zum Thema ) abgefallen, indem mit einer Kamera die Umgebung mit virtueller Oberfläche darübergelegt mit ergänzenden Informationen versehen wird. „Gebäude reden ja nicht“ und Wegeleitsystem sind eher unzureichend, daher sei es besser „Datenbanken reden zu lassen“, so der Vortragende. Ein weiteres Nebenprodukt der Entwicklung von „learn & go“ ist, dass eine Zeitschrift der Universität als e-book fürs iPAD verfügbar gemacht wurde.

Zum Thema 3D wurde im Vortrag vorangestellt, was Virtual Reality auch für den Bildungsbereich bedeuten kann. Das Problem der Entwicklung ist weniger das der Darstellung sondern eher eines der Interaktion. Solche Konzepte könnten vor allem für den Bereich der Medizin und Herstellungstechnik interessant sein, wo 3D Simulationen als Testobjekte günstige und unproblematische Lernprozesse ergänzen können. Als Beispiel wurde ein Videoclip gezeigt, der allerdings mit 3D Brille eindrucksvoller zu betrachten wäre:

Ein im Saarland entwickelter Raum, in dem 3D umfangreich erfahrbar gemacht wird, aber eben auch noch keine Interaktion fertiggestellt ist, nennt sich „PentAI„. Ein kurzer Einblick in die Ray Tracing Technologie als eine der Grundlagen der 3D Darstellung wurde dargestellt. Dieses Verfahren, was bereits theoretisch durch die Beschäftigung mit dem Konzept der Zentralperspektive ermöglicht wurde, wird auch vom Programm POV-Ray, das ich zur Zeit im Informatikunterricht nutze verwendet. Auch mit POV-Ray gibt es die Möglichkeit, 3D Effekte zu erzeugen. Abschließend stellte der Referent eines ihrer Projekte in China vor, das mittels „IP TV broadcasting“ in Kooperation mit der China Telecom Vorlesungen an bis zu 1 Million Hörer/innen überträgt. Dies ist gerade eher ein Testdurchlauf, aber gerade für ein Flächenland wie China äußerst interessant, um multimediale Inhalte effektiv zu verbreiten. Allerdings ist die menschliche Interaktion meiner Ansicht nach ohnehin durch kein Medium zu übertreffen…

Morgen geht es noch etwas weiter. Die Themen vom zweiten Block heute habe ich auch noch nicht ganz fertig, also später mehr.

Nov 182010
 

Im Zusammenhang mit meiner Abschlussarbeit bin ich gerade auf der Campus Innovation Konferenz in Hamburg.

Im Track „e-learning“ wurden von Prof.Vornberger einige an der Universität Osnabrück entwickelte Werkzeuge für die universitäre Lehre vorgestellt, danach gab es einen Vortrag von Dr.Igel zu Technologien im Bereich „mobile learning“ und „3D“. In beiden Vorträgen gab es einige interessante Aspekte aber auch viel Bekanntes zu hören. Nun geht es gerade um „3D Technologie“, was eher Ausführungen zu theoretischen und technischen Konzepten beinhaltet, ähnlich denen des Vortrages letztes Wochenende auf der SHILL Tagung zu „3D in Kino und Wohnzimmer“ und weniger auf meine Forschungen bezogen. Zu den beiden anderen genannten Präsentationen sindfür mich folgende Aspekte besonders interessant: Unter dem Titel „Neue Medien braucht das Land“ hat Prof.Vornberger einige Werkzeuge motiviert, die die universitäre Lehre multimedial unterstützen helfen sollen und Präsenzlehre zu „blended learning“ ausweiten sollen. Eine der Motivationen sei der Wandel in Berufungsverfahren für Hochschullehrende, da über den stärkeren Stellenwert der IT Innovationen und aufgewertete Lehre Druck ausgeübt werde, Vorlesungen und Veranstaltungen „multimedial aufzupeppen“, was ja auch durchaus in didaktisch wenig durchdachte Effekte münden kann.

Das vorgestellte Werkzeuge media2mult scheint im Grunde genommen eine aufgepeppte PM-Wiki Installation zu sein, also nicht übermäßig innovativ aber solide als serverbasiertes kollaboratives Autor/innen-Sytem. Die Interessanten Erweiterungen sind eine automatisch erzeugbare pdf Druckversion von Wikiseiten und die vor allem für Ingenieure interessanten Formate Latex und GnuPlot, deren Syntax direkt in die Wiki-Artikel eingebettet sind. Die Ausgaben von Latex und GnuPlot werden als Vektorgrafiken gerendert, so dass es zu hoch skalierbaren Ergebnissen kommt. Des weiteren ist flash, VRML und Quicktime integriert, wobei ich mich gerade auch frage, ob diese Funktionalitäten nicht grundsätzlich Standard bei PM Wiki ist.

Das zweite vorgestellte Werkzeug virtPresenter beinhaltet ähnliche Funktionalitäten wie lecture2go in Hamburg, allerdings noch einige weitere Darstellungsformen, die insbesondere durch ihre Integration in weit verbreiteten Diensten wie der apple i-tunes store oder facebook eine ganz andere Wirkung und Öffentlichkeit erhalten. Als weiteren Aspekt fand ich interessant, dass die Besuchshäufigkeit im stream visualisiert wird, d.h. Lehrende können schauen was am Vortrag am interessantesten war oder interaktion von Höhrer/innen über facebook ermöglichen.  Das Angebot, Veranstaltungen mobil nachhörbar zur Verfügung zu stellen wird angenommen auch über die Uni hinaus.

Als drittes Werkzeug wurden Quizkonzepte als Template in PowerPoint vorgestellt, die als „Classroomquiz“ Abstimmung zu Themen via Bluetooth über Handys in Präsenzveranstaltungen ermöglicht. Hierzu muss die entsprechende Software allerdings zu Beginn der Veranstaltung auf dem persönlichen Handy installiert werden und dieses muss bluetootfähig sein. Dann wird über den Server auf dem Laptop des Vortragenden die entsprechenden Ergebnisse als Feedback eingeholen und visualisieren werden, so dass es eine direkte Feedbackmöglichkeit vor allem für Massenveranstaltungen ermöglicht.

Die vorgestellten Werkzeuge wurden alle vom Zentrum Virtuos an der Universität Osnabrück entwickelt.

In der anschließenden Diskussion kamen als Fragen auf:

Wie wird es von Lehrenden angenommen, wenn Vorlesungsunterlagen ins Netz gestellt werden oder auch gerade bei Facebook ? Eher die Anmerkung, dass die Quizform eher für Massenveranstaltungen interessant sei und nicht so sehr für Seminare. Frage: Gibt es eine Entlastung derjenigen, die Präsenz durch Multimedia unterstützen durch die Hochschulleitung? Kommen dann noch Studis zu Vorlesungen?

Die Antworten waren recht interessant für mich: Zum einen wurde dargestellt, dass es sich um ein Zusatzangebot handle, und dass die Lehre regulär weiter gehalten wird, es sich also um einen Zusatzaufwand handle und mehr Druck auf die Vorbereitung bei Aufzeichnungen bewirkt sowie „der Kollege macht das dann, weil es ihm wichtig ist“. Zur Frage der Studierenden-Präsenz wurde gesagt, dass weniger zu Vorlesungen kommen und das dies der „Wehrmutstropfen“ sei: „Gute Studenten werden besser, die Schlechten werden schlechter“ Ob Präsenz allerdings überhaupt etwas über die Qualität eines Lernprozesses aussagt wage ich zu bezweifeln. Dies ist sicher auch eine Frage der Vorstellung von Hochschuldidaktik, also genau im Bereich meiner Abschlussarbeit. Zu dem zweiten Vortag schreibe ich später noch etwas mehr, nun gibt es erst einmal Kaffee. 🙂