Feb 142012
 

Gestern abend war ich beim Hamburger Informatik-Treffpunkt Sek1, der halbjährlich über das LI als Fortbildung für Informatik-Lehrer/innen angeboten wird. Wir haben uns an der Stadtteilschule Eppendorf getroffen und nach einer Informationsphase mit ausführlichen Linklisten und Praxisberichten (siehe Informatik-Wiki) haben wir selbst auch etwas mit den Arduino-Boards experimentieren können.

Photo by the Arduino Team

Die Mikrocontroller lassen sich über verschiedene Programmieroberflächen steuern, u.a. gibt es auch ein auf Scratch aufbauendes Grafiksystem „S4A„. Zudem gibt es eine Quellcode-basierte Umgebung, in der in einer C Variante programmiert werden kann, sowie eine grafische Umgebung arduBlock, die die Bausteine direkt in diese C Variante umwandelt.

erste Schritte mit ArduBlock

Die Quellcode-Programmierung in der C-Variante mit PIN-Angabe und HIGH / LOW Signalen

Ich habe ein paar einfache Steuerungen laufen lassen und übertragen und denke, dass ein gründliches Arbeiten sehr wichtig ist, um Ergebnisse zu erzielen, dann aber auch Potential in den open-source Hardware Ansätzen liegt, erste Vorstellungen von Mikrocontrollern zu bekommen. Es wäre vorstellbar, aufbauend auf einen Einstieg in die Robotik mit den Mikrocontrollern mehr über das Innenleben von Rechnern zu lernen und einen Einstieg in Steuerungskonzepte im ingenieurwissenschaftlichen und elektrotechnischen Bereich zu ermöglichen. Oder auch Projektarbeit mit besonders interessierten Schüler/innen umzusetzen, die sich selbstständig mit einfachen Schaltungen und Steuerungen beschäftigen können, dies aber beliebig vertiefen können. Erste Erfolge, z.B. eine blinkende LED sind bereits nach einigen Minuten Beschäftigung möglich. Wichtig wäre hier im Unterrichtskontext, Experimentieren mit Analyse und Dokumentation zu vernetzen, um nicht reine Programmierfähigkeiten zu schulen, sondern erste Vorstellungen von den Möglichkeiten digitaler Informationsverarbeitung auf hardware-naher Ebene zu erlangen.

Die Roboter für den Selbstbau von PICAXE habe ich nicht näher in der Praxis untersucht, allerdings sind sie günstiger als die LEGO Mindstorms und vielleicht ebenfalls eine interessante Ergänzung zum Transfair der Konzepte, die sich mit einem Mindstorms lernen lassen. Die Themen „mobile Webseiten“ sowie „QR-Codes“ haben wir nur kurz gestrichen, allerdings ist das erstellen Handy-Anzeige-tauglicher Webseiten sicher eine sinnvolle und lebensnahe Erweiterung der Unterrichtsinhalte zu Webseiten-Gestaltung mit HTML und CSS. Der Einsatz von QR-Codes im Informatik-Unterricht ist mir noch nicht ganz klar, aber interessant, dass uns auch zu diesem Thema umfangreiche Links mitgegeben wurden:

Viele weitere Links, u.a. auch zu Handbüchern und Bezugsquellen für Hardware und Funktionsbeschreibungen sowie Unterrichtsmaterialien finden sich im Wiki zum Treffpunkt-Termin und im Commsy-Raum „LIF – Informatik in der Sek1“ von Jens Stolze. 

Feb 142012
 

Korrektur: Die rbt Datei war in der Praxis noch nicht ganz ausgereift, ich habe sie nun (15.02.) aktualisiert, so dass sie passender für den Mindstorms Standardaufbau ist.

Ich bereite gerade den Unterricht für morgen früh für den Wahlpflichtkurs 8.Klasse Robotik vor. Ich werde nach der freien Arbeit letzte Woche mit den ersten NXT-Erfahrungen nun eine Analyse-Phase anschließen, indem ich ein Programm „linksrechts-morisse.rbt“ vorgebe, welches die Schüler/innen aus unserem Commsy-Raum auf ihr Netbook speichern sollen und mit Hilfe eines Arbeitsblattes Vermutungen und Tests mit meinem Programm dokumentieren sollen. Inhaltlich geht es zum einen um das genauere Verständnis der grafischen Elemente und der Funktionsweise der Motorblöcke, zum anderen um verschiedene Varianten, mit dem Standardaufbau des LEGO Mindstorms über zwei Motoren verschiedene Kurven fahren zu lassen. Letzte Woche wurden die Programme nach dem Schema des „Robot-Educator“ erstellt, also Schritt für Schritt einfach aus der Anleitung übernommen. Nun sollen Manipulationen in Programmen ohne Anleitungen vorgenommen werden. Als nächsten Schritt werden wir uns dann vor den Ferien mit Sensoren beschäftigen.

Ein Gruppenergebnis der Doppelstunde letzte Woche

Die Aufgabe mit Material im Commsy-Raum

Materialien zur Doppelstunde (Arbeitsblatt und rbt-Datei)linksrechts-morisse 

Feb 112012
 

In den letzten Wochen haben wir in unserem Fachseminar Informatik über die Bildungspläne für das Aufgabengebiet Medienerziehung und denen des Faches Informatik im Land Hamburg diskutiert.

Ziele des Aufgabengebietes Medienerziehung sind laut Hamburger Bildungsplan die „selbstbestimmte Nutzung von Medienangeboten und -möglichkeiten“ sowie die „reflektierte Wahrnehmung, um Wirkungsabsichten zu erkennen“ und sich „in der stark von Medien durchdrungenen Lebens- und Arbeitswelt kompetent orientieren und verantwortungsbewusst handeln“ zu können. Zudem soll der „Umgang mit Informationen“, „Gestaltung von medialer Produkte“ sowie die „Kritische Distanz“ und „Schutz der Persönlichkeit“, beispielsweise bei Selbstdarstellungen im Internet gefördert werden. Ein weiteres Ziel ist, das Beachten rechtlicher Grundlagen bei der Gestaltung medialer Produkte. (Quelle: http://www.hamburg.de/contentblob/2372700/data/aufgabengebiete-sts.pdf, Kapitel 3.5.)

Ziele des Faches Informatik sind zu teilen deckungsgleich mit denen der Medienerziehung, gehen aber weit über diese hinaus. Datenstrukturen, Interaktion mit Informatiksystemen wie Automaten, mobilen Geräten und Robotern, Netzwerktopologien und Datenbanken sind nur einige Stichworte, die in der Medienerziehung nicht auftauchen, der Informatik dagegen die Grundlagen geben.

Es gibt allerdings auch Ziele, die nicht im Bildungsplan Informatik vorhanden sind sondern nur im Plan der Medienerziehung, aber meiner Ansicht nach durchaus im Kontext der Informatik gut Platz finden können. Die kompetente Gestaltung medialer Produkte sowie die Reflexion über Wirkungsabsichten derselben sind gut auch im Informatik-Unterricht thematisierbar, wenn auch nicht zentral von Bedeutung.

Beispiele hierzu sind die Aspekte Datenmengen und Komprimierung, die bei der Gestaltung von Medien, beispielsweise Webseiten mit Mulitmedia-Inhalten eine große Rolle spielen, aber klar Teil einer informatischen Grundbildung sind. Wir diskutierten, dass es die Erwartung an einen medienkompetenten Menschen gibt, dieses zu beherrschen, allerdings sind diese Themen nicht Stoff in den Bildungsplänen der Medienerziehung. Wahrnehmungspsychologie spielt sowohl in der Mediengestaltung als auch in der Mensch-Maschine Interaktion eine Rolle, ist also nicht allein in der Medienerziehung von Relevanz. So lassen sich viele Beispiele finden, wie Ziele der Medienbildung im Informatik-Unterricht erreicht werden können.

Informatische Bildung ist nützlich für die Medienbildung, indem auf Strukturwissen bei der Nutzung von Standardsoftware und Computer zurückgegriffen werden kann. Aufbau und Funktionsweisen von Datenbanken sowie eine Idee von der Funktion formaler Sprachen lassen Recherchearbeiten effektiver ablaufen, die Kenntnis von Algorithmen und Datenstrukturen lassen zielgerichteteres Arbeiten mit Werkzeugen der Mediengestaltung zu.

Die Strukturierung und Präsentation von Informationen ist ein Kerngebiet der Informatik im Modellbildungskreislauf, allerdings diskutierten wir hier auf verschiedenen inhaltlichen Ebenen. Die Informatik beschäftigt sich neben der Aufbereitung von Informationen für Maschinen mit der Abstraktion von Daten und verwenden Problemstellungen, um damit auf neue Problemstellungen zu schließen. Die Medienbildung beschäftigt sich dagegen primär mit der Strukturierung von Informationen für Menschen und weniger mit generalisierbaren Modellen, als der praktischen Umsetzung.

Insgesamt ist die Diskussion eine schon länger andauernde, was die beiden Bereiche Medienbildung und Informatik angeht und die Positionen hierzu meiner Ansicht nach durchaus auch mit Vorurteilen auf beiden Seiten belegt. Nicht alle nicht-Informatiker_innen die mit Medien arbeiten sind fern informatischer Bildung oder „nur“ auf Gestaltung und Reflexion von Medien orientiert. Es lässt sich allerdings kritisch anmerken, dass im Kontext der Medienpädagogik und Medienbildung der Begriff „Informatik“ gerne ausgespart wird (vgl. http://www.ma-hsh.de/aktuelles-publikationen/publikationen/studie-medienbildung/)

Es lässt sich festhalten, dass die Informatik als Wissenschaft und im Schulkontext einen wesentlichen Beitrag zur Medienbildung beitragen kann und eben mehr ist als „mit dem PC umgehen“ oder „Programmierkurse“, wie leider immer noch viel zu oft angenommen wird. Gerade heute bin ich per Twitter auf einen interessanten Artikel der NZZ gestoßen, der den Wert informatischer Bildung noch einmal unterstreicht, wenn auch der Begriff „Programmierunterricht“ meiner Ansicht nach unpassend ist, so wird doch deutlich, dass es nicht mit „PC-Benutzung“ getan ist: http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/informatikunterricht_auf_dem_holzweg_1.14576750.html 

Feb 112012
 

Einer meiner Wahlpflicht-Kurse beschäftigt sich im Lego Labor unserer Schule mit dem Thema Robotik. Hierzu hatte ich als Einstieg eine kurze schriftliche Einzelarbeit geplant „Was ist ein Roboter?“. Die Ergebnisse der Schüler/innen auf DIN A5 Zetteln habe ich als Galerie von jedem/jeder Schüler/in einzeln aufhängen und vorstellen lassen, was den ganzen Einstieg leider in die Länge zog. Einige der Beiträge der Schüler/innen waren ziemlich schlicht: „Ein Ding aus Metall“ oder „Ein Objekt was elektrisch betrieben wird“ aber auch schon weitergehender wie „Ist eine Maschine die uns den Alltag erleichtern soll wie beim Autobau…“ oder „Eine Maschine übernimmt das was Menschen nicht können oder tragen können. Sie arbeiten schneller und übernehmen die Arbeit im Alltag und Beruf“. Daraufhin habe ich einige Definitionen per Beamer angeworfen und kurz und knapp Stichworte, die Roboter charakterisieren unterstrichten. Eine kurze, griffige Definition habe ich so direkt nicht gefunden, vielmehr gehen die Definitionen auseinader. Wichtige Aspekte waren mir: Steuerung durch Programme und Sensoren und selbstständige Ausführung von Aufgaben.

Anschließend verteilte ich die Roboter und ließ alle Schüler/innen unterschreiben, dass sie ihren Roboter vollständig erhalten haben, um deutlich zu machen, dass es sich um ein wertvolles Gerät handelt, mit dem sehr sorgfältig umgegangen werden muß. Die erste Aufgabe gab ich per Beamerbild vor, programmiert wurde in dieser ersten Phase direkt über das Display des NXT:

Im Folgenden noch einmal mein vollständiges Konzept für die erste Doppelstunde, Ergebnisse hatten wir diese Stunde noch nicht dokumentiert.

Konzept 8.Klasse Robotik

9:50 Uhr 
„Was ist ein Roboter?“ (am Smartboard anschreiben)
– farbige A6 Karten verteilen, alle sollen eine Antwort aufschreiben (evtl. Stifte verteilen)
– 5 min Einzelarbeit, danach einsammeln, mit Tesa­Krepp an Schrankwand heften, zusammenstellen und Überleitung
– Definitionen an Smartboard öffnen und vorlesen lassen (defro.pdf) wichtige Stellen markieren 
  (Steuerung, frei programmierbar)

10:10 Uhr
Filmclips: Roboter im Einsatz (insges. 10 min) 
http://www.youtube.com/watch?v=TH_h87J8TZ8&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=8osyiVoiOHY&feature=related http://www.youtube.com/watch?v=_migLQ802Go 
10:25 Uhr
„Lego Mindstorms“ (am Smartboard schreiben und Bild öffnen)
Regeln zum Arbeiten mit den Robotern (vorlesen lassen)
– Herr Morisse führt Protokoll, welche Gruppe welche Roboter benutzt hat und die Gruppe ist dafür verantwortlich, 
  dass der Roboter heile und vollständig zurückgegeben wird
– Wenn etwas defekt ist oder fehlt, sofort melden

PAUSE

Aufgabe an Smartboard (erstes­Programm.pdf), Roboter austeilen (Programmieren am Roboter, Motorsteuerungen) 

11:15 Uhr
Roboter einsammeln, protokollieren und UG über Aufgaben (was hat geklappt, was gab es für Schwierigkeiten)

Hinweis: Nächste Woche mit Netbooks programmieren

 

Feb 092012
 

Ich habe seit dem 1.Februar nun bedarfsdeckenden Unterricht und daher nicht ganz so viel Zeit, viel zu schreiben. Für den Mathematik Unterricht in der Vorstufe habe ich ein paar Grafiken mit Geogebra vorbereitet und auch den Zusammenhang zwischen den Tangentensteigungen an einer Parabel und der ersten Ableitung mit Hilfe eines netten dynamischen Arbeitsblattes visualisieren können. Als „Aufwärmübung“ habe ich Graphen und Funktionsgleichungen vorgegeben, die zugeordnet werden sollten (siehe Screenshots unten)

Ordne die Funktionen den Graphen zu
f ( x)=x^2+x
g(x)=(x−1)2
h(x )=−x^2+2

Ordne die Funktionen den Graphen zu

f (x)=0,5 x^3−x^2+3
g( x)=−x^3+x^2+3

 

Jan 292012
 

Letzte Woche habe ich meine Unterrichtseinheit 3D Grafikprogrammierung in der 8.Klasse abgeschlossen. Die vorangegangenen Stunden waren sehr mühsam aber auch lehrreich für mich. Gelernt habe ich vor allem in den Bereichen, wie Arbeitsaufträge gestaltet werden sollten, was technische Infrastruktur angeht und inwiefern ich an meiner Sprache und Strukturierung in der Unterrichtsplanung weiter arbeiten werde.

Nachdem ich im November bereits versucht hatte, den Unterricht mit Arbeitsblättern anders zu strukturieren und detailierter auf die Positionierung von Objekten eingehen wollte (Fahrzeugbau) hatte ich mir für den Einstieg im Januar vorgenommen, verstärkt den dreidimensionalen Raum zugänglich zu machen und dies mit Papier und Schere im Kunstraum. Hierzu hatte ich ebenfalls zwei Arbeitsblätter vorbereitet, die sich im Nachhinein als zu unklar und zu komplex herausstellten. Dennoch, vielleicht ist es eine interessante Anregung einmal darauf zu schauen oder sie in einem anderen Kontext mit anderen Lerngruppen einzusetzen:

(ich habe auf dem zweiten Blatt noch die Achsen-Beschriftung handschriftlich ergänzt. Zur Erstellung der Projektionszeichnungen habe ich ein Freeware CAD Programm verwendet)

 Unklarheiten herrschten einerseits, wie die Grafik zu verstehen sei, was ich vorne an der Tafel versuchte in einem Unterrichtsgespräch noch einmal zu erläutern (die verschiedenen 2D Ansichten zu einem 3D Modell). Zudem gab es Probleme mit fehlenden Scheren und Kleber für die Aufgabe, das Haus zu basteln. Einige der Schüler/innen hatten keine Stifte dabei und ich hatte auch keine extra mitgebracht, so dass die Aufgabe sich verzögerte. Die Bereitschaft mit den Arbeitsblättern zu arbeiten war gering, wobei Einzelne gute Ergebnisse erzielten. Leider hatte ich keine Reserve eingeplant für diejenigen, die sich mit dem Konzept der Projektion überfordert fühlten. Ebenso hatte ich mit dem „Wann gehen wir endlich an den PC?“ Vorstellungen von Informatik-Unterricht zu kämpfen.

Daher hatte ich für die letzten beiden Unterrichtsdoppelstunden mit dem Kurs geplant, das inhaltliche Niveau zu reduzieren und wieder explorative Projektarbeit durchzuführen, statt theoretisches Hintergrundwissen im Unterrichtsgespräch zu erarbeiten. Ich denke das dies in einer Lerngruppe, die ich längerfristig unterrichte auch anders sein wird, also dass es durchaus sinnvoll und machbar ist, in einer 8.Klasse im Informatik-Unterricht ohne PC Unterrichtsgespräche zu führen. Ich muss nur lernen, diese kleinschrittiger zu planen und die Lerngruppen genauer betrachten.

Die explorative Projektarbeit bestand in einem Auftakt am 18.Januar mit der Aufgabenstellung „Erstelle ein Bild mit mindestens 3 Objekten. Diese Objekte sollen von mindestens 2 verschiedenen Typen sein. Es ist auch möglich, das Fahrzeug weiter auszubauen.“ Ich hatte mir vorgenommen, bei Störungen zu verwarnen und nach mehrmaligen Störungen Textarbeiten mit Stift und Papier zu verteilen. Zusätzlich hatte ich angekündigt, die Ergebnisse nächste Woche präsentieren zu lassen und das meine Seminarleitung zur Hospitation kommt. Es gab einige sehr schöne Zwischenergebnisse, da die Schüler/innen frei kreative etwas erarbeiten konnten, war die Stimmung im Unterricht gut und ich konnte auf einzelne individuell eingehen. Allerdings bemerkte ich auch das typische Konfliktfeld bei der Projektarbeit in der Informatik, dass ich ständig von Tisch zu Tisch laufe, weil an allen Ecken Fragen auftauchen und ich dazu neige, immer gleich helfen zu wollen. Hier habe ich einige Anregungen aus meiner Referendarsgruppe bekommen, die ich nützlich fand, z.B. eine Frageliste an der Tafel einzuführen, das also eine Liste an der Tafel entsteht und ich diese nach und nach „abarbeite“ und ganz nebenbei die Hemmschwelle wächst, aus Bequemlichkeit mal schnell den Lehrer zur Hilfe zu holen. Als zweite Idee werde ich in Zukunft darauf bestehen, dass bei jeder Frage erst mindestens ein/e Mitschüler/in gefragt wird und ich mich dann mit einer Frage beschäftige.

Hier sind einige der Zwischenergebnisse der Doppelstunde:

Die letzte Stunde vor dem Halbjahreswechsel war gleichzeitig eine Hospitationsstunde meiner Hauptseminarleitung. Daher habe ich einen detailierten Stundenentwurf, den ich hier veröffentlichen möchte, um weiter unten den öffentlichen Teil der Reflexion anzuschließen (die Lerngruppenbeschreibung werde ich auch nicht veröffentlichen, da dieser Blog völlig öffentlich ist und der Schutz persönlicher Daten meiner Schüler/innen wichtiger ist, als die öffentliche Reflexion)

Verlaufsplanung (in tabellarischer Form)

Zeit Inhalt Sozialform Ziel(e)
09:50 „guten morgen“ und Inhalt letzter Woche Plenum, Schüler/in mündlich wiederholen lassen. Bildschirme aus Präsenz, Struktur und Einstieg ins Thema
10:00 Arbeitsauftrag „Hintergrund“ mit Erläuterung der Kriterien an Bild-Beispielen der letzten Woche Beamerbild (vorlesen lassen), danach selbstständige Arbeit am PC und mit POV-Ray guide Ziel der Stunde: Formale Sprachen festigen
10:00 Parallel bei Softwareproblemen schriftliche Hilfe „hilfe-povray1.pdf“ austeilen
10:20 3 ausgewählte (Bild)- Ergebnisse auf Stick speichern lassen Weiterhin selbstständige Arbeit, Lehrer wählt Schüler/innen aus Ergebnissicherung, Präsentationsmaterial
10:25 Präsentation der 3 ausgewählten Bilder, Erläuterungen und Feedback Bilder per Beamer, Bildschirme aus, Autor/innen erläutern kurz, Feedback anhand der besprochenen Kriterien Anerkennung für geleistete Arbeit, Motivation für die anderen, Feedback-Kultur kennenlernen
10:35 Ende der Stunde, Verabschiedung

Anhang:

Beamerbild

hilfe-povray1.pdf

 

Die Stunde verlief ziemlich gut, alle waren bei der Sache und haben an ihren Bildern gearbeitet. Mein „rumrennen“ hatte ich leider noch nicht reduzieren können, allerdings waren die Hilfezettel hilfreich, um die Schüler/innen selbst technische Pannen abfedern zu lassen. Ich muß einfach auch nochmal herausfinden, wie genau sich der Pfad zu den Konfigurationsdateien von POV-Ray ändern lässt, so dass die Schul-Installation reibungsloser im Netz arbeitet.

Hier sind einige der Ergebnisse des Projektes über die drei Stunden:

Zur Hospitation hatte ich mir die Schwerpunkte Präsenz zur Beobachtung gewünscht. Das Feedback meiner beiden Gäste (Mentor und Hauptseminarleiter) bezog sich zum einen auf meine Sprachwahl „dann würde ich sagen“ und „ich würde gerne“ und deren mangelnder Bestimmtheit, zum anderen auf meine Arbeitsauftrags-Beschreibung: Sind meine Kriterien klar? Was sagt das Beamerbild den Schüler/innen aus? Hier wäre eine gezielter Erläuterung mit Beispielen im Unterrichtsgespräch sinnvoll gewesen. Zum anderen hätte vielleicht auch die Konzentration auf ein Qualitätsmerkmal genügt, um sich mit diesem auch genauer zu beschäftigen. Dies wurde meiner Ansicht nach auch deutlich, indem das Feedback in der Stunde wenig inhaltlich ausfiehl. Ein Ausschnitt:

Lehrer: „Wie sieht es bei diesem Bild mit der Kreativität aus?“ Schüler: „Gut“

Hier sollte ich mir genauer überlegen, was für Erwartungen ich an eine Feedback haben und nachbohren, wenn zu knappe Beiträge kommen, um die Arbeitsdichte zu erhöhen.

Meine Wertschätzung für die Schüler/innen wurde positiv hervorgehoben, auch meine individuelle Unterstützung und Zuwendung. Weiter ging es um das Fragebedürfnis und Rituale, sowie der besseren Sortierung meiner mündlichen Beiträge. Hier geriet ich am Ende der Stunde etwas ins Schleudern und wusste nicht genau, worauf ich eigendlich hinaus wollte. Zudem gab es eine Situation, dass ich eine Ansage für Alle machen wollte, dafür aber nicht nach vorne ging oder meine Stimme hob, sondern während Alle an ihren Tastaturen arbeiteten dazwischen die Ansage machte.

Insgesamt war die abschließende Stunde aber zufriedenstellender, als ich Anfang Januar noch erwartet hätte. Die Ergebnisse der Schüler/innen habe ich ihnen farbig ausgedruckt mitgegeben und mich gut von ihnen verabschiedet. Ich habe den Eindruck, dass ich in meinen Arbeitsfeldern als Lehrer vorankomme und ich bereits über eine solide Basis verfüge.

Jan 262012
 
Da ich gerade etwas zu älteren Artikeln für schulische Zwecke recherchiert habe, bin ich über http://www.zeitverlag.de/presse/rechte-und-lizenzen/freie-nutzung/ gestolpert, wo für das Archiv der Zeitung „die Zeit“ über das Nachdrucken ganzer Artikel beschrieben steht:
„Grundsätzlich zulässig und kostenlos sind: (…) Fertigen einer begrenzten Anzahl an Kopien eines Artikels (bis 30 Exemplare) für schulische oder private Zwecke.“
Soweit ich dies überblicke, ist beispielsweise das Hamburger Abendblatt restriktiver. Hier lässt sich das digitale Archiv nur per Bezahlung nutzen, Ausnahmeregelungen sind nicht erwähnt: http://suche.abendblatt.de/ashao/
Ebenso ist es bei der Tageszeitung die taz, die ebenfalls ein Bezahl-Archiv pflegt: https://www.taz.de/digitaz/.archiv/anmeldung
Auch interessant: Die Nutzung von Zeitungsartikeln für Schulhomepages.
Hierzu habe ich einen Artikel bei „Lehrer-online“ gefunden, der sich mit den rechtlichen Grundlagen beschäftigt: http://www.lehrer-online.de/fall-des-monats-01-08.php
Jan 122012
 

Am Donnerstag, den 15.12. habe ich unsere Unterrichtsplanung für die 9.Klasse im Themenbereich Robotik umgesetzt und wurde von meiner Fachseminarleitung und den Mitgliedern meiner Kleingruppe im Fachseminar Informatik hospitiert.
Ich habe die ersten drei Stunden unterrichtet, nachdem ich die Woche zuvor bereits 5 Stunden am Donnerstag im Kurs unterrichtet hatte. In den ersten beiden Stunden ging es um die Leitfrage „Wie orientiert sich eine Roboter?“, im zweiten Teil in der dritten und vierten Stunde um das Problem „Orientierung eines Roboters im Labyrinth„. Continue reading »

Jan 122012
 

Eben gerade war ich auf der Suche nach einem einfachen Tool unter Linux, um pdf Dateien zu optimieren und vor allem große Scan-Bilddateien in ein kleiners Format zu bringen. Auf der Suche bin ich auf die kleinen PDF-Kommandozeilen-Tools „poppler-utilities“ gestoßen, mit denen sich einige nützliche Dinge schnell erledigen lassen, allerdings nicht das, was ich suchte.

Nun habe ich mir eine Erweiterung für Open Office geholt, mit der sich pdf Dateien in Open Draw importieren lassen und sodann wieder mit entsprechenden Optimierungsangaben exportieren. Die Erweiterung heißt „pdf import“ von Oracle und lässt sich über Erweiterungen importieren und erkennt pdf-Dateien, die über „öffnen“ im Open Office geöffnet werden automatisch und importiert sie relativ exakt im Original-Layout (je nach Komplexität wohl nicht immer in gleicher Qualität wird anderswo beschrieben…)

Erweiterungen in Open Office hinzufügen

Die "pdf import" Erweiterung

Hier noch ein kleines Video-Tutorial von Mathias Huber zur Extension:

http://www.linux-magazin.de/NEWS/Video-Extensions-und-PDF-Import-in-Open-Office-3.0

Jan 092012
 

Heute begann der letzte Monat meiner Startphase im Referendariat, nachdem die Schulferien nun zu Ende gingen. Die nächsten Wochen werde ich mich vor allem mit Mathematik beschäftigen, um dann in die Vorbereitung für meinen bedarfsdeckenden Unterricht ab Februar zu gehen. Allerdings bin ich weiterhin in der Planung meines POV-Ray Kurses der 8.Klasse am Mittwoch. Diese Woche soll es um Projektionen und technische Zeichnungen gehen, um ein besseres Verständnis für den 3-dimensionalen Raum zu fördern, später mehr.