Seit der letzten Woche behandel ich in der 8.Klasse das Thema „Grafen und Funktionen“. Den Einstieg habe ich mit einem Material aus mathematik lehren/ Heft 95 gestaltet mit der Zuordnung von Schulweg-Geschichten zu einfachen Grafen (siehe auch Regionale Lehrerfortbildung, Lernwerkstatt Mathematik „Unterrichtsbaustein Funktion“ S.40) Ergänzend habe ich für alle Schüler/innen, die zügig mit dieser Wiederholung zurecht kamen ein Arbeitsblatt aus mathematik lehren Heft 103/2000 zur Interpretation von verschiedenen Grafen und Situationen ausgeteilt. (siehe auch Regionale Lehrerfortbildung, Lernwerkstatt Mathematik „Unterrichtsbaustein Funktion“ S.22)
In der zweiten Stunde zum Thema habe ich ein umfangreicheres Szenario „Das Schildkrötenrennen“ problematisiert, dass ich angelehnt an die aktuelle Hauptschulprüfung in Hamburg entwickelt habe. (Informationen und Materialien sind hier: http://www.mint-hamburg.de/MA/ und hier: http://www.hamburg.de/startseite-hauptschulabschlusspruefung/)
Ich hatte als Problematisierung zum Einstieg in die Stunde das Thema vorgestellt und den geplanten Ablauf der Stunde angeschrieben. Dies nahm etwas zu viel Zeit in Anspruch, die sicher günstiger mit inhaltlichen Fragen gefüllt wäre als mit dem Anschreiben, aber gut war, dass Allen klar wurde, was auf sie zukommt. Zudem wurde mir bei der Reflexion mitgeteilt, dass der Aufhänger „Schildkrötenrennen“ inhaltlich ausführlicher ausgebreitet werden könnte, um die Schüler/innen tiefer in das inhaltliche Thema hineinzuversetzen. Nach dem Austeilen der Informationsblätter lies ich diese vorlesen und in eigenen Worten formulieren. Dies war insofern sinnvoll, dass den Schüler/innen auf verschiedenen Wegen das Szenario zugänglich gemacht wurde.
Die Aufgabenblätter habe ich bewusst danach seperat austeilen lassen, um die Schüler/innen nicht mit Material zu erschlagen und ihre Aufmerksamkeit schrittweise zu lenken. Dann kam die Bearbeitungsphase zu zweit, die ziemlich gut funktionierte. Allerdings wurden teilweise die vorne liegenden Musterlösungen ziemlich schnell herangezogen, möglicherweise auch nicht zur Selbstkontrolle, sondern zum Kopieren für die eigene Bearbeitung. Dies war ein erster Versuch in dieser Lerngruppe, mit Musterlösungen und Selbstkontrolle zu arbeiten und es hat noch nicht so geklappt, wie ich es vorgesehen hatte. Generell hatte diese Stunde viele neue Strukturmerkmale, dies sollte nach und nach angegangen werden und nicht so umfangreich auf einmal. In der Erarbeitungsphase gilt generell, sich vorher klar zu machen, was für eine Rolle ich als Lehrer spiele, also wie ich an welchen Stellen eingreife oder bewusst nicht eingreife. Die Menge und Übersichtlichkeit des Materials werde ich bei der Planung in Zukunft genauer aus Schüler/innen-Perspektive betrachten und dementsprechend prägnant und deutlicher strukturiert halten.
Die inhaltliche Sicherung am Ende werde ich stärker in die Planung mit einbeziehen. Die nachfolgende Stunde plane ich, noch detailierter auf Lösungen einzugehen, für diese Stunde hatte ich geplant, mit Musterlösungen und Kontrolle über die Tafel zu arbeiten, besser wäre sicher gewesen, einige wesentliche Inhalte noch einmal zu verbalisieren und zu visualisieren. Positiv war auf jeden Fall, dass sich Alle Schüler/innen auf ihren verschiedenen Niveaus differenziert mit der Interpretation von Grafen beschäftigt haben, was eines der wesentlichen Ziele der Stunde war.
Hier sind die Unterlagen (außer dem Unterrichtsentwurf, da dieser persönliche Daten und Details zu schulinternen Informationen beinhaltet):
Schildkroetenrennen – Materialien (zip – Datei)
Bevor wir nun Anfang Mai in das neue Thema „Lineare Funktionen“ nach der Praktikumsphase in Mathe Klasse 8 einsteigen, haben wir uns mit Flächen und Volumen beschäftigt. Hierzu habe ich abschließend eine Klassenarbeit konzipiert, die ich teilweise an vorhandenem Material von Kolleg/innen angelehnt hatte, teilweise auch an Aufgaben von bettermarks.
Heute morgen gab es den Portfolio-Campus für die neuen Referendar/innen in Hamburg.
Ich bin ja schon ein halbes Jahr dabei und dokumentiere und reflektiere meine Arbeit teilweise über meinen Blog, teilweise (nicht-öffentlich) über Papiersammlungen und über die Schulcommsy-Räume der Li-Seminare. Heute wurden verschiedene laufende Portfolio-Arbeiten vorgestellt, unter anderem stellte ich auch meinen Blog und meine sonstigen Unterlagen vor. Neben meinem Blog gab es noch andere Kolleg/innen, die einen Blog als Werkzeug nutzen, allerdings in anderer Form. Es ist möglich, den gesamten Blog nur per Passwort zugänglich zu machen oder Suchmaschinen abzublocken. Fragen, die sich zum Konzept einer Blognutzung stellen sind die Anonymität des reflektierten Personenkreises, die Außenwirkung für eine gesamte Schule sowie ob erwünscht ist, dass Eltern und / oder Schüler/innen ebenfalls lesen, was für Reflexionen der Lehrer so anstellt. Fragestellungen, mit denen man sich auseinandersetzen sollte, bevor man öffentlich schreibt und reflektiert.
Ich habe mich für einen ausgesprochen offene Form entschieden, stoße aber auch mit diesem Konzept an Grenzen. Den Kolleg/innen habe ich vorgeschlagen, erst einmal mit einem kostenlosen WordPress-Blog Erfahrungen zu sammeln, aber auch im Zweifelsfall ein Passwort zu setzen, wenn sie sich nicht sicher sind, in welchem Umfang sie öffentlich sein möchten.
Besonders auffallend war für mich, dass ich selbstkritisch hinterfragen musste, inwieweit meine Portfolioarbeit überarbeitet werden könnte. Zum einen sind viele meiner Reflexionen nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt, d.h. es gibt nur ausgewählte Inhalte, die auf diesem Blog landen. Das ist erst einmal nichts Neues. Allerdings wäre ein geschützter Bereich, der nur einem vertraulichen Kreis zugänglich ist, hilfreich, um ungezwungener über Schulalltag und Probleme im Referendariat zu schreiben, ohne dass Schüler/innen, Eltern oder andere darauf Zugriff haben. In der Portfolioarbeit ist es ja auch vorgesehen, einen geschlossenen und einene dialogischen Teil zu erstellen. Mein geschlossener Teil ist zur Zeit fast ausschließlich in Papierform.
Ein weiterer selbstkritischer Aspekt, der durch die Fragen zu meinen Materialien auffiehl, war dass ich umfangreicher und strukturierter inhaltlich reflektieren könnte. Hier wird das Ende des Schuljahres sicher Gelegenheit geben, den gesamten Unterricht des letzten Halbjahres einmal aufzurollen und systematischer zu untersuchen auf Ziele und Ergebnisse meines Unterrichtes. Zusätzlich haben andere Portfolios viel stärkeren Bezug zur Lehrerpersönlichkeit als mein Portfolio, d.h. ich schreibe viel fachlich und veröffentliche Materialien, aber schreibe wenig zu meiner Persönlichkeitsentwicklung und meinen Baustellen. Dies werde ich auch erstmal nur im geschlossenen geschützten Bereich des Portfolios tun.
Es wird relativ wenig auf meinem Blog kommentiert, was sicher auch mit der Zielgruppe zu tun hat. Blogbeiträge regelmäßig zu lesen und dann auch noch zu kommentieren kostet Zeit und fällt in meinem eigenen Alltag auch häufig aufgrund der anderen, vor allem kurzfristigen Arbeitsbelastungen häufig hinten über.
Als Konsequenz habe ich mir vorgenommen, zum einen meine Unterlagen noch einmal zu einer umfangreicheren Reflexion zusammenzustellen auch in Bezug auf die Werkzeuge vom LI und zum anderen, auch den geschützten Bereich des Blogs stärker zu nutzen.
Schön war auch, viele neue Referendar/innen kennenzulernen und es gab abschließend auch Schokolade vom Li 🙂
Heute haben wir uns im Informatik-Fachseminar mit dem Thema Kryptologie in der Sek1 (9. oder 10.Klasse) und einer Umsetzung mit der Programmiersprache Python beschäftigt.
Ziel war heute, ein Programm zur Verschlüsselung von Zeichenketten zu erstellen, das problemorientiert und nicht künstlich nur zum Üben geeignet ist. Als Ansatz nahmen wir eine einfache Verschlüsselung an, die einzelne Zeichen vertauscht, z.B. das erste gegen das dritte, das zweite stehenlässt, das vierte gegen das sechste tauscht usw.
Hierzu gab es einen Vorschlag, der folgendermaßen aussieht:
def drilling(eingabe): zaehler = 0 laenge = len(eingabe) ausgabe = "" while zaehler < laenge: if zaehler % 3 == 0: if zaehler+2 < laenge: ausgabe = ausgabe + eingabe[zaehler+2] else: ausgabe = ausgabe + eingabe[zaehler] if zaehler % 3 == 1: ausgabe = ausgabe + eingabe[zaehler] if zaehler % 3 == 2: ausgabe = ausgabe + eingabe[zaehler-2] zaehler += 1 print ausgabe eingabe = raw_input("Bitte ein Wort eingeben:") drilling(eingabe)
Wir diskutierten kleinschrittigeres Vorgehen, erst nur ein Tripel vertauschen, um nicht gleich Schleifen und Fallunterscheidungen als Konzepte mit einbeziehen zu müssen. Beispielsweise könnte erst nur der Vertauschvorgang auf Papier modelliert werden, also erst nur Zeichenketten der Länge 3, dann im zweiten Schritt dieses auf Zeichenketten der Länge eines Vielfachen von 3 erweitern und dann auf beliebige Zeichenketten.
Der erste Schritt wäre dann:
# Eine ganz einfache Variante der Drillingsverschluesselung def drilling(eingabe): ausgabe = eingabe[2] + eingabe[1] + eingabe[0] print "Das Wort lautet " + eingabe print "Der verschluesselte Text lautet " + ausgabe eingabe = raw_input("Bitte ein Wort der Laenge 3 eingeben:") drilling(eingabe)
Den zweiten Schritt habe ich noch nicht so richtig durchdacht, wünschenswert wäre ein Programm, das weniger Konzepte enthält, aber mehr kann als das erste Programm, also z.B. alle durch 3 teilbaren Zeichenketten-Längen aber weniger Fallunterscheidungen und keine Modulo-Rechnung enthält.
Als weiteren Ansatz diskutierten wir, erst ein anspruchsvolles Programm zu einem Problem vorzulegen und dies analysieren lassen, um dann eine Modifikation oder Variante implementieren zu lassen. Dies könnte allerdings auch abschreckend wirken und zur Entwicklung eines Vokabulars erscheint ein systematischer Ausbau von Konzepten günstiger.
Ich habe noch nicht so viele Erfahrungen mit Python, daher habe ich mich erst einmal auch mit einfachen Aufgaben beschäftigt, z.B. wie eine Liste erstellt wird und was man damit alles machen kann. Dabei habe ich mich an einem Skript von Bernd Grave orientiert: www.uni-math.gwdg.de/bgr/unterricht/informatik/EinfPython.pdf Problemorientiert sind diese Aufgaben allerdings nicht, da es völlig unsinnig erscheint, eine Einkaufsliste mit einem solchen Aufwand zu verwalten. Zum Konzepte von Python kennenlernen ist es allerdings recht schön.
Mein erstes Experiment mit Ausgaben und Fallunterscheidungen (Ich nutze Ubuntu, da ist Python bereits vorinstalliert und als Editor einfach gedit und rufe die Programme dann über die Konsole auf):
Hier meine Listen-Experimente:
# Programm "Listen", angelehnt an Bernd Grave, # "Programmieren mit Python - erste Schritte" # Erzeuge eine Liste und gebe ein Listenelement aus planeten = ['Sonne','Mond','Sterne'] nummern = range(10) print 'Listenelemente ausgeben' print planeten [1] print nummern [3] # S.11 "Benutzung von Listen" einkaufsliste = ['Aepfel','Mangos','Karotten','Bananen'] # Laenge einer Liste ausgeben print '\n Ich habe', len(einkaufsliste), 'Dinge einzukaufen.' # Elemente einer Liste ausgeben (interessant ist hier, dass eine # Variable "ding" für die Listenelemente erst in der for-Schleife # erzeugt wird, ohne näher deklariert zu werden) print 'Diese Dinge sind:', for ding in einkaufsliste: print ding, # Ein Elemente der Liste hinzufuegen print '\n ich muss auch Reis einkaufen' einkaufsliste.append('Reis') print 'Meine Einkaufsliste ist jetzt', str(einkaufsliste) # Eine Liste sortieren print 'Jetzt werde ich meine Einkaufsliste sortieren.' einkaufsliste.sort() print 'Die sortierte Einkaufsliste ist', einkaufsliste
Die Ausgabe dieses kleinen Programms auf der Konsole sieht dann folgendermaßen aus:
In den letzten Wochen habe ich in meinem Vorstufen-Kurs mehrmals die dynamische Geometriesoftware Geogebra eingesetzt.
Zum einen für Demonstrationen vorne am Smartboard, zum anderen zur eigenständigen Bearbeitung von dynamischen Arbeitsblättern und schlussendlich auch zur Erzeugung von Grafiken per Screenshot für Papierarbeitsblätter und eine Klassenarbeit.
Zur Demonstration des grafischen Ableitens habe ich ein bereits verfügbares dynamisches Material verwendet, das die Tangentensteigung als Spur markiert:
http://www.geogebratube.org/material/show/id/1291
Hier habe ich ein eigenes Arbeitsblatt entwickelt, dass die Möglichkeiten von Geogebra allerdings bei weitem nicht ausschöpft:
http://www.geogebratube.org/material/show/id/6972
Und hier ist einer der Screenshots mit dazugehörigem Arbeitsblatt:
Arbeitsblatt (OpenOffice Datei)
Arbeitsblatt (pdf Datei)
Und die Aufgabe aus der Klausur (wobei ich die Skalierung ungeschickt gewählt hatte, da hätte ich besser von -7 bis +7 als y Bereich wählen sollen:
Insgesamt ist das Arbeiten mit Geogebra vor allem für dynamische Zusammenhänge sehr nützlich und sowohl für Präsentationen von Konzepten als auch zur selbstständigen Bearbeitung sehr hilfreich. Zur Erarbeitung didaktisch passender dynamischer Materialien braucht es etwas Zeit, aber es gibt auch schon eine ganze Reihe frei verfügbarer Materialien, die in ein Unterrichtsvorhaben eingebettet werden können.
Zum anstehenden Thema Kurvendiskussion in meinem Kurs werde ich beispielsweise sicher auf das Material Differentialrechnung – Wendepunkte – Sachsenringkurve verwenden.
Heute findet die i-learn Tagung am LI in Hamburg statt. Es gibt auch einen Twitter-Hashtag: #ilearnhh
Im ersten Workshop von Torsten Otto beschäftigten wir uns mit dem Konzept des „Flipped Classroom“ / „Umgedrehter Unterricht„. Nach einigen Beispielen aus der Mathematik auf youtube, den „Mathesongs“ aus Schülersicht betrachteten wir verschiedene Tools, u.a. Jing für Windows und Exlain Everything fürs I-Pad und erstellten eigene kleine Produkte mit diesen Werkzeugen.
Abschließend haben wir uns einige Ergebnisse angeschaut, u.a. ein gehörlosen-Video zum Thema „Aufbau des Auges“, eine Webcam-Aufnahme zum Satz des Pythagoras und ein kleiner Clip zur Flächenberechnung eines Dreiecks von mir. Ich habe keinen Youtube-Account und konnte den mit Explain Everything erstellten Clip nicht online bekommen. Aber so besonders toll war das erste Ergebnis auch noch nicht. Demnächst hoffendlich mehr 🙂
Erfahrungswert war vor allem, dass man sich vorher (noch) genauer überlegen sollte, was man sagen will.
Im Nachmittagsteil war ich im Workshop „Stationenlernen 2.0“ von Thomas Kubitza, der verschiedene mathematische und physikalische Stationen vorbereitet hatte, die wir ausprobieren und auswerten konnten.
Verwendete Software, die besonders für meinen Matheunterricht interessant sein könnte ist „Quick Graph„, das sowohl 2D als auch 3D Funktionen als Grafik rendert und das mir bereits bekannte „Bettermarks„. Aber auch das Simulationsprogramm Algodoo, mit dem wir physikalische Experimente zu Reibung und Lichtbrechung durchführten könnte als Ergänzung in der technischen Informatik nützlich sein. Leider handelt es sich nicht um Open-Source Projekte, aber gerade webbasierte Lernumgebungen wie Bettermarks und mathe-online.at können gut als Ergänzung und zum individuellen und differenzierten Lernen genutzt werden.
Insgesamt war die Tagung inhaltlich nützlich, die Diskussionen leider eher technisch als didaktisch, da viele Lehrerinnen und Lehrer überhaupt erst erste Schritte mit verschiedener Software machten. Die Informatik war recht gut vertreten und auch einzelne bekannte Gesichter aus dem Umfeld der Educamps und Twitter-Community zu Bildung und Medien. Ich fand die einführende Präsentation der Tagung mit ein paar schicken 3D Bildern eher bunt aber nicht besonders zielführend und auch sonst zeigt sich mit überschaubaren Ausnahmen eine eher geringe Nähe von Lehrer/innen und Verantwortlichen im Schulkontext zu aktuellen Entwicklungen in der Informationstechnologie und den Möglichkeiten informatischer und medialer Werkzeuge. Hier laufen beispielsweise die Educamps erheblich anders mit der Session-Konzipierung und den direkten Vorstellungen der Workshops. Gut dagegen fand ich den Commsy-Raum, der vorbereitet war.
Auf der anderen Seite sind viele der interessanten Systeme auch nicht ohne weiteres kompatibel mit der Organisation Schule, wie sie derzeit stattfindet. Im Schulalltag sind die meisten mobilen Geräte, wie beispielsweise Handys, verboten oder werden zumindest weniger als Chance und eher als Bedrohung wahrgenommen. Ein „flipped classroom“ wäre in der Konsequenz auch flexibel genug, Schülerinnen und Schülern, die zuhause gut gearbeitet haben und keine weitere Fragen und Probleme mit dem Stoff haben, aus dem Unterricht zu entlassen, was gesetzlich derzeit nicht möglich ist. Außerdem gibt es viele organisatorisch unklare Rahmenbedingungen, was leider auch innovative Prozesse ausbremst. Aber insgesamt hat der Tag sich gelohnt, um über den Tellerrand zu schauen. Die Nutzung von i-Pads finde ich ziemlich spannend vom rein technisch-didaktischen Gesichtspunkt und ich konnte auch viele neue Erfahrungen mit den Geräten sammeln. Die Gegenargumente sind hinlänglich bekannt, Kosten und Apple…
Und wieder sind Wochen vergangen, die hamburger Frühjahrsferien sind um und der Unterricht startet in eine neue Phase.
Vor den Frühjahrsferien hatte ich an der hamburger Matheolympiade teilgenommen, bei der ich im Chrisianeum Aufgaben des Jahrgangs 5 und 6 Korrektur las und dabei das Niveau besonders mathematikinteressierter Jugendlicher kennenlernen konnte. Die Aufgaben sind noch nicht freigeschaltet, werden dies allerdings in absehbarer Zeit unter: http://www.mathematik-olympiaden.de/akt_aufgaben.html#513
Bei den Wahlpflichtmodulen des Landesinstituts hatte ich das Modul zu Urheberrecht von Leonardo Quintero zu dem ich bereits einen Artikel schrieb besucht und anschließend zur Software Prezi von Lisa Rosa, wo wir uns mit dynamischer Präsentationssoftware beschäftigten. Es gibt auch einen Blog zu diesem zweiten Modul und etwas getwittert hatte ich auch zum Thema. Die Ergebnisse des Moduls waren so heterogen wie die Gruppe, aber sowohl meine eigenen Versuche als auch meine Social bookmarks konnten daran wachsen.
Heute war ich nach einigen Tagen Unterricht an einem Ausflug einer sechsten Klasse meine Schule zum DESY beteiligt, bei dem wir im Schülerlabor des Forschungszentrums Vakuumexperimente durchführen konnten. Es hat den Jugendlichen viel Spaß gemacht und ich konnte mich auf dem Gelände meiner ehemaligen Ausbildungsstätte umschauen. Auch für ältere Schüler/innen hat das DESY Experimentier-Projekttage zu Radioaktivität und Quantenmechanik zu bieten.
In wenigen Wochen wird am LI eine Medientagung stattfinden, zu der ich mich gerade angemeldet habe.
Über meinen Unterricht werde ich demnächst wieder mehr schreiben.
Am vergangenen Montag hatte ich eine Doppelstunde für eine problemorientierte Aufgabe in Mathematik in der Vorstufe mit Hospitation durch die Fachseminarleitung vorgesehen. Unter der Überschrift „Schafft ein Autofahrer es, bei 50 km/h Momentangeschwindigkeit rechtzeitig zu bremsen, wenn ein Reh 20 m vor dem Auto auf der Fahrbahn auftaucht?“ (mit einem vorgegebenen Richtwert für die Bremsverzögerung) sollte ein motivierender Anwendungsbezug für die Differentialrechnung über die Bestimmung eines Weges über die Momentangeschwindigkeit dargestellt werden.
Vorbereitet waren zusätzlich zur Überschrift mit einem plastischen Bild am Smartboard zwei Hilfekarten, die die beiden Grundformeln mit ihren Graphen enthielten. Nach einer längeren Gruppenphase sollten die Lösungswege und Lösungen auf Postern dargestellt und verglichen werden. Abschließend hatte ich zwei Grafiken vorgesehen, um den quadratischen Zusammenhang sowie die Abhängigkeit von der Oberflächenbeschaffenheit deutlich zu machen. Ein sehr physikalisches Thema also, anknüpfend an die vorangegangenen Stunden mit der Bestimmung der Momentangeschwindigkeit beim freien Fall.
Die Motivation zum Thema war gelungen, es wurde über Faustformeln in der Fahrschule diskutiert und auch die Fragestellung an sich war deutlich. Allerdings zeigten sich in den meisten Gruppen sowohl Schwierigkeiten, sich der Problemstellung zu nähern, als auch die Gestaltung der Hilfekarten als zu abstrakt und zu wenig kleinschrittig. Die Darstellung auf Postern gelang nur zwei von vier Gruppen, allerdings konnten wir zum Ende der Stunde zumindest passable Ergebnisse diskutieren und günstiger Weise auch zwei Varianten erkennen. Eine Variante bezog die Reaktionszeit mit ein, die andere nicht. Dies führte zu verschiedenen Ergebnissen und ich griff die Situation auf, um zu verdeutlichen, dass es beim Problemlösen verschiedene Lösungen geben kann und nicht eine Musterlösung vorgesehen ist. Klar ist das eine Modell genauer als das andere, aber falsch ist keine von beiden.
In der Reflexion habe ich einerseits festgestellt, dass ich die Ergebnisse auf jeden Fall in den weiteren Stunden aufgreifen muß, um Klarheit zu schaffen. Als zweites habe ich mich gefragt, ob ich nicht eher Physik als Mathe im Vordergrund der Problemstellung hatte. Aber die beiden Bereiche sind auch sehr eng miteinander verwandt und ich werde im folgende Unterricht darauf achten, dass es nicht physikalisch bleibt. Hier bieten sich vor allem wirtschaftliche Zusammenhänge als Anwendungsgebiet an. Die Kommunikation lief meiner Ansicht nach gut und es gab jederzeit Klarheit, was zu tun ist und meine Hilfsbereitschaft. „Nachsteuerung ist Normalgeschäft“sowie „Problemlösen ist kein Selbstgänger sondern muß systematisch erlernt werden“ sind zwei der Konsequenzen aus diesem relativ offenen Unterrichtsexperiment für mich. Eine Frage für die weitere Arbeit als Lehrer sind meine Kommunikationsprinzipien in Gruppenarbeitsphasen sowie dem Einplanen von mehr Raum für Klärungsprozesse.
In der darauffolgende Stunde habe ich zum einen eine Kopie zum Thema „Problemlösen im Mathematikunterricht“ verteilt als auch das Thema Bremsweg mit Material von Fahrschulen und Beispieldaten sowie den erstellten Postern aufgegriffen. Hier wurde auch von einem Schüler problematisert, wie sehr die Faustformel von den berechneten Werten abwich, wobei ich herausstrich, dass Faustformeln immer „auf Nummer sicher“ erstellt werden, also lieber mehr Zeit und Strecke einplanen, als physikalisch bei optimalen Bedingungen angemessen. Die beiden Grafiken, die ich für den Vortag vorgesehen hatte, hatte ich leider nicht kopiert und konnte sie im Klassenraum auch nicht per Beamer zeigen. Allerdings konnten wir anhand der Berechnungen für 30 km/h und 70 km/h, die am Montag als Zusatz gedacht waren, den Rechenweg noch einmal systematisch festigen.
Material: UE-Bremsweg für den Blog
Ich schaffe es in letzter Zeit ja immer weniger, über Unterricht auf diesem Blog zu reflektieren, aber heute schaff ich es wieder einmal, zumindest über schulrelevantes zu bloggen…
„Jede digitale Verwendung ist eine Kopie“
Ich bin auf einer Fortbildung im Rahmen des Referendariats zum Thema „Urheberrecht und Mediennutzung“. Der Input-Teil wurde ganz nett mit Gedanken zu freien Medien und Umbrüchen in der Geschichte begonnen und an die Idee der Creative Commons Lizenz herangeführt. Dann ging es um verschiedene rechtliche Themen, in die wir mit Hilfe eines Quiz‘ einstiegen. Fragen stellten sich vor allem zum Bereich Kopien, Scanns aber auch Schulaufführungen mit kommerzieller Musik und Filmvorführungen. DVD-Filme zeigen im Unterricht darf nicht verboten werden, aber muss evtl. bezahlt werden (außer bei Volllizenzen über Bibliotheken)! Es muß zumindest im jedem Fall bei Abspielen einer DVD im schulischen Kontext der Gema gemeldet werden
Einige Beispiele für Medien-Datenbanken habe ich auf meiner Social-Bookmark Seite eingefügt, vor allem http://sxc.hu scheint ziemlich umfangreich und interessant für die Bildvergabe. Ich hab auch versucht, etwas nebenbei zu Twittern.
Paragraphen und Prozente
Dann beschäftigten wir uns mit dem §52a in der schulischen Ausbildung inklusive der Fußnote zum Auslauf 2013 und den Absatz zum Schultrojaner im neuen Vertragsentwurf. (siehe auch: http://www.heise.de/tp/artikel/35/35829/1.html und http://netzpolitik.org/?s=schultrojaner&searchsubmit=Suchen)
Zum Thema Einsatz von Blogs gibt es im schulischen Kontext ebenso eine Impressumspflicht wie bei allen anderen Webseiten auch, dort gäbe es die Möglichkeit, dies über die Schulleitungen in ihrer Funktion abzusichern.
Schön zum Abschluß waren auch die Beispiele für Video- und Musikproduktionen, an denen sich die Funktion von Hommage und Remix im kulturellen Kontext gegenüber Eigentumsansprüchen darstellen lässt. Die Geschichte Hollywoods und US-amerikanische Rechtsgrundlagen im Gemenge der Patente und Rechtsveränderungen wurden noch einmal angerissen mit vielen neuen Informationen für mich.
„Kultureller Gebrauch überholt Rechtsgrundlagen“
Viele neue gute Argumente für die Nutzung von freien Lizenzen und der Erstellung von Medien primär aus Liebe an der Sache und nicht Gewinninteresse.
Hier ist der Blog des Referenten: http://quintero.wordpress.com/fortbildungsangebote/