Nov 132012
 

Nach einem ersten Anlauf, der leider etwas ungenau geplant war, hatte ich heute die Möglichkeit, eine Doppelstunde zur Einführung in das Konzept der Vererbung in der objektorientierten Programmierung ein zweites mal besser vorstrukturiert durchzuführen.

Das Möbelplaner-Projekt wurde die letzten Jahre von Hamburger Informatik-Lehrer/innen und Didaktiker/innen, unter anderem von meinem Kollegen Uwe Debacher als möglicher Anwendungskontext für den Themenbereich „Objektorientierte Programmierung“ im Rahmenplan der Studienstufe in Hamburg in Java entwickelt.

Das Projekt ist für die IDE (integrierte Entwicklungsumgebung) BlueJ konzipiert und besteht aus einer Klasse „Leinwand“, die die anspruchsvolleren Aufgaben der grafischen Darstellung im Hintergrund übernimmt, und aus den Klassen „Stuhl“ und „Tisch“, die sich auf die Leinwand zeichnen lassen. Mit diesem Projekt arbeiten wir den Großteil des Semesters und bauen die Funktionalitäten Schritt für Schritt aus.

Grafik übernommen von http://www.debacher.de/wiki/BlueJ

Als Einstieg in das Thema „Vererbung“ wählte ich ein UML-Diagramm (eine standardisierte Beschreibungssprache) der beiden Klassen „Stuhl“ und „Tisch“, um die Attribute und Methoden wirkungsvoll im Vergleich gegenüberzustellen. Genauer wurde UML an dieser Stelle nicht thematisiert, dies werde ich im laufe der nächsten Wochen genauer tun.

eigene Grafik

In Hinblick auf Wartbarkeit und Übersichtlichkeit von Software diskutierten wir die Nachteile von Code-Dopplungen. An einem vorbereiteten Beispiel „Schrank“ mit erbenden Klassen „Kleiderschrank“ und „Küchenschrank“ habe ich daraufhin das Konzept in Java gezeigt, wie sich Objekte erzeugen lassen und Attribute wie Methoden von „Schrank“ auf die beiden Spezialfälle übertragen lassen, indem diese mit dem Schlüsselwort „extends“ als Unterklassen von Schrank definiert werden. (siehe weiter unten „Schrank.zip“ für das vollständige Java-Projekt) Hierbei habe ich extra-Zeit verwendet auf die Klassifizierung von Compiler-Fehlern und dabei auch das Thema Sichtbarkeit von Attributen und Methoden im Kurs diskutiert: Die zu vererbenden Elemente müssen als „public“ oder besser als „protected“ umgeschrieben werden, damit die erbenden Klassen auf diese zugreifen können.

Die Klasse Schrank mit den erbenden Unterklassen Kleiderschrank und Kuechenschrank, eigene Grafik

„Schrank“ und „Kleiderschrank“ sowie „Kuechenschrank“ als UML-Diagramm, eigene Grafik

Die Aufgabenstellung war nun, für das eigene Möbelplaner-Projekt die Klassen Stuhl und Tisch (und möglicherweise weitere Klassen) von einer generalisierenden Oberklasse „Moebelstueck“ erben zu lassen, um den Quellcode zu reduzieren und das Erzeugen neuer Möbel-Klassen zu erleichtern.

Hierzu hatte ich in unserem schulinternen Server-System mit iServ mehrere Hilfestellungen in Form von Quellcode als pdf je Klasse in verschiedenen Entwicklungsstufen mit einer Beschreibung des aktuellen Schrittes zur Verfügung gestellt, aber erst, nachdem alle etwa 20 Minuten eigenständig am arbeiten waren, um diejenigen zu unterstützen, die große Schwierigkeiten mit der Aufgabe hatten.

Das Hilfesystem mit schrittweisen Versionen der erbenden und vererbenden Klassen.

Etwa 20 Minuten vor Schluss habe ich einen Schüler, der gut in der Zeit lag sein Zwischenergebnis präsentieren lassen, um an diesem die Konfliktstelle zu diskutieren, die mir beim ersten Versuch im Parallelkurs den Rahmen gesprengt hatte. Die Methode „gibAktuelleFigur()“ erzeugt über einen GeneralPath eine zweidimensionale grafische Darstellung der betreffenden Klasse. Wenn nun sämtliche Methoden aus „Stuhl“ und „Tisch“ generalisiert werden, so muss auch die Methode „gibAktuelleFigur()“ in Moebelstueck enthalten sein, da sie von anderen Methoden benötigt wird, die exakt gleich sind in „Stuhl“ und „Tisch“. Dies hatte der Schüler selbst als „unschön“ gelöst erkannt, dass er einfach wie beim Stuhl einen Shape erzeugen ließ, obwohl ein Möbelstück gar keine direkte Form haben kann. Daran anknüpfend zeigte ich den Schüler/innen an der Schülerlösung, wie eine abstrakte Methode in einer dann abstrakt deklarierten Klasse eingefügt wird, die die Implementierung der Methode dann den Unterklassen überlässt. Dies rundete das heutige Thema ab und wurde gegen Ende der Stunde noch von einer Sicherungsphase mit individuellem Forumsbeitrag abgeschlossen.

Einige der Antworten auf die erste Fragestellung:

„Die Vererbung ist nützlich für das Software Projekt, weil es übersichtlicher gestaltet ist. Zwar braucht man Zeit um alles zu verstehen, doch nach und nach merkt man, dass es besser und schneller geht, wenn man die Sachen einmal definiert.“

„Es verkürzt das Schreiben um einiges und vereinfacht das Erstellen von Möbelstücken.“

„Die Vererbung ist sehr nützlich,weil man sich so eine Menge Arbeit sparen kann. Man definiert die Sachen die immer gleich sind nur ein einziges Mal. Außerdem wird es auch für den Aussenstehenden viel einfacher verständlich, weil das Skript nicht mehr so lang und kompliziert wirkt.Auch neue Klassen sind dank der Vererbung leichter zu erstellen.“

Die vollständigen Unterlagen zum weiterverwenden gibt es bei Uwe Debacher und soweit hier verwendet auch ausschnittsweise hier:

MoebelAnfang.zip

Schrank.zip

Hilfen-Vererbung.zip

Okt 112012
 

Die letzte Woche vor den Herbstferien hatten wir an unserer Schule eine Projektwoche zum Thema „Wasser“ mit verschiedenen Angeboten von Tanz und Bühnenbild über Ausflüge bis zu verschiedenen Experimentier-Workshops. Ich habe ein Angebot für unsere jüngeren Schüler/onnen zum Thema „Wasserkraft“ durchgeführt.

Einige Arbeitsergebnisse unseres Workshops

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Okt 092012
 

In einer Fortbildung des Landesinstituts für Lehrerbildung in Hamburg zum Thema „interkulturelle Bildung“ haben wir uns an zwei Terminen mit verschiedenen Begriffen von „Kultur“ und Identitäten sowie der Sensibilisierung für einen transkulturellen Perspektivwechsel auseinandergesetzt.

Nach einer allgemeinen fachübergreifenden Einführung zu Identitäten und dem Umgang von Schule mit „Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“ Schüler/innen beschäftigten wir uns handlungsorientiert mit Reaktionsmechanismen auf verschiedene „Regel“, um einen Umgang mit ungewohnten Verhaltensweisen durch eine sensibilisierte Sichtweise nachzuempfinden. Hierfür hatten wir ein Kartenspiel nach verschiedenen Regeln an verschiedenen Tischen gespielt ohne die Regeln explizit zu machen. Die Inhalte und Methoden bewegten den Blick weg vom „Problem mit den Schülern“ hin zum eigenen wertschätzenden Umgang mit „Fremdsein“ und dass nicht ohne Weiteres von sich auf andere geschlossen werden kann. Verschiedene Begrifflichkeiten und damit einhergehend Wertungen zu „Kultur“ wurden thematisiert und die Gespräche machten mir noch einmal deutlich, dass Erfahrungen mit „Fremdsein“ einigen Lehrer/innen durchaus fremd ist und wir als Lehrer/innen überwiegend weiß und bürgerlich mit Deutsch als erster Sprache behütet an Gymnasien sozialisiert wurden und somit systematisches Konfliktpotential in Schulen auftauchen muss. Dies einhergehend mit anderen gesellschaftlichen Rollen wie Gender, soziale Herkunft / Klasse und anderen Fremd- und Eigen-Identitätszuschreibungen erzeugt ein sehr komplexes Bild von sozialen Beziehungen in und um Schule.

Interessant fand ich bei der Beschäftigung mit den fachspezifischen didaktischen Überlegungen mit „transkultureller Brille“ (denn schließlich geht es weniger um Interkulturalität, also zwischen Kulturen arbeiten, sondern um die Einübung einer kulturübergreifenden und flexiblen Sichtweise auf kulturelle Praxen) die geringe Ausprägung dieser Sichtweise im Fach Mathematik. Sicherlich scheint Sprachunterricht zunächst naheliegender für eine transkulturelle Sichtweise zu sein, da Sprachförderung zur „Problembehebung“ mit DaZ Schüler/innen allgemein zum Standardprogramm gehört. Auf der anderen Seite erscheint gerade die Formalität und Fachsprache im Mathematik-Unterricht gerade für diese Schüler/inne mit DaZ eine Hürde darzustellen, die auf den Mangel an transkultureller Sichtweise in diesem Feld zurückzuführen ist. Wie in anderen Fächern auch gibt es eine doppelte Herausforderung für diese Schüler/innen, die Fachliche und die Sprachliche. Die Frage, die sich stellt, ist ob diesen Schüler/innen mit mehr Textarbeit und Sprachübungen im Mathematik-Unterricht geholfen ist oder mit bewusster Reduzierung der Fachsprache, um motivierende Erfolgserlebnisse zumindest auf mathematischer Ebenen zu ermöglichen. Ich denke wie häufig im pädagogischen Bereich gibt es nicht eine Antwort, sondern ein mehr oder weniger angemessenes Mischungsverhältnis. Insbesondere ist hierbei wichtig, die Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung immer wieder auch einmal durch eine „transkulturelle Brille“ zu reflektieren.

In unserer Kleingruppen-Arbeit zu Mathematik und transkultureller Bildung diskutierten wir eher über Zugänge zu mathematischen Konzepten allgemein, auch weil wir uns vorher in dieser Konstellation noch nie über didaktische Fragestellungen ausgetauscht hatten. Eines unserer Themen war: „Minus mal Minus gibt Plus“, wie kann das in den Horizont der Kinder gerückt werden? Ein weiteres Thema waren tragfähige Grundvorstellungen und Zugänge zu mathematischen Konzepten über verschiedene Strukturen wie grafische und ikonische Darstellungen und Arbeitsformen. Es wurde in Bezug auf andere Kulturkreise diskutiert, inwieweit Teamgeist und Kooperation in Kleingruppenarbeit stärker ausgeprägt seien und dies für den Unterricht nutzbar sei. Dann diskutierten wir über Aktivierung und Rollen in Gruppenarbeitsphasen sowie Anreize durch positive Verstärkung. Abschließend sprachen wir über Sprache und Mathematik-Unterricht. Mit einer transkulturellen Sichtweise kann in zwei Richtungen argumentiert werden, entweder die verstärkte Verwendung einfacher Sprache im Mathematikunterricht, um das Sprechen über Mathematik zu fördern und zu erleichtern oder entgegengesetzt die Verwendung von Sprache allgemein zu reduzieren, um die Doppelbelastung im Lernprozess zu reduzieren und auf die mathematischen Konzepte zu fokussieren. Viele Schüler/innen mit Deutsch als Zweitsprache haben Schwierigkeiten mit Formulierungen von Aufgaben. Dies lässt sich nach meiner Erfahrung im Sinne einer inklusiven Sichtweise noch weiter verschärfen darauf, dass allgemein auch Schüler/innen mit Deutsch als erster Sprache, die sprachliche Schwierigkeiten haben gleiche Doppelbelastungen erfahren.

In der Fachliteratur finden sich teilweise interessante Ansätze, die gerade die (mathematische) Sprachförderung ins Zentrum stellen, so beispielsweise das Arbeitsbuch „DaZ im Fachunterricht: Mathematik – Statistik für Anfänger“ (1). Auf der anderen Seite finden sich auch Aufgabentypen und inhaltliche Ansätze, die nach erster Sicht eher auf eigene Rassismen und Sensibilisierungen hinterfragt werden sollten. Wenn in Themenheften zu Mathematik und Interkulturalität neben „Tonleitern der Weltkulturen“ und „Kalenderberechnungen“ nur „Intelligenzvergleiche“, „Über- und Unterentwicklung“ und „Kriminalitätsraten“ als Titel auftauchen, darf man sich Sorgen machen, selbst wenn die Themen kritisch aufbereitet werden (was ich nur bedingt beurteilen kann, da ich sie nicht vollständig gesichtet habe, zudem ist einer der Artikel 11 Jahre alt). Da stellt sich die Frage, was für ein Bild von anderen Kulturen in Deutschland vorherrscht. Vergleiche (3) und (4)
Sinnvoll finde ich die folgende inhaltliche Bestimmungen auf der abstrakteren Ebene: „Im Mathematikunterricht kann die Vielfalt kultureller Wurzeln der eigenen Rechenkultur veranschaulicht, die Zahlensymbolik als Ausdruck bestimmter Weltdeutung behandelt oder bei Beispielaufgaben kulturelle Vielfalt repräsentiert werden.“ (http://www.bildungsserver.de/Mathematik-3383.html)
Das Buch „Zahlenwelten“ (2) hat ein ähnliches Mischungsverhältnis von Inhalten, die aus heutiger Sicht eher problematisch bis kontraproduktiv wirken, als auch Ansätze, die ich gerne ausprobieren möchte. Mathematisch logische Spiele aus anderen Kulturkreisen wie Patolli im Unterricht zu verwenden hat eben einen solchen wertschätzenden Bezug zu anderen Kulturen. Andererseits wird auch angeregt, statistisch „Ausländer an unserer Schule“ zu erheben und Berechnungen zu Unterkünften für Flüchtlinge anzustellen, die sicher kritisch begleitet Einsichten ermöglichen in gesellschaftliche Problemfelder, aber ebenso verstanden werden können, wie oben bereits benannt, dass andere Kulturen oder Kinder mit DaZ immer im negativen Kontext erwähnt werden oder als „das Andere“ dargestellt werden, statt ins Zentrum zu rücken, dass es kein „normal“ und „anders“ gibt, sondern alle Menschen in gewissen Kontexten als „normal“ gelten und in anderen als „anders“.

Zu unterscheiden bleibt das „strukturelle Mitdenken“ von transkultureller Bildung, z.B. durch Sprachwahl und Darstellungsarten und „inhaltliche Wandlung“ z.B. in Form vom wertschätzendem Aufgreifen verschiedener kulturell-historischer Wurzeln der Mathematik als Thema im Unterricht oder auch problemorientierte Beispiele, die nicht auf Fragestellungen aus dem Deutschen oder Europäischen Raum begrenzt bleiben.
Zum ersten Ansatz ist folgende Betrachtung hilfreich: „Betrachtet man das Spektrum schulischer Fächer genauer, so stellt sich heraus, dass es in allen Fächern kulturelle und fachgeschichtliche Prämissen und Traditionen gibt, die sich bei einer „interkulturellen Revision“ – mal mehr, mal weniger – als sperrig erweisen.“ (3) Beim zweiten Ansatz ist immer auch die Hinterfragung der eigenen Position als wohlmöglich Weißer Europäer mit Deutsch als Erstsprache unabdingbar, ist doch schnell aus gutem Vorhaben ein schräges Bild geworden, in dem es nicht um eine transkulturell reflektierte selbstbestimmte Identität der Schüler/innen, sondern um Zuschreibungen mit einhergehenden Wertungen von außen geht. Hier sollte nach meiner Einschätzung die Schüler/innen-Zentrierung in der Methodik besonders stark gemacht werden.

Literatur zum Thema:

(1) Nina Bödeker Olaf Gent: „DaZ im Fachunterricht: Mathematik – Statistik für Anfänger“ 5./6. Klasse, Persen Verlag 2010 (http://buecher-de.welt.de/shop/deutsch-als-fremdsprache/mathematik-statistik-fuer-anfaenger/boedeker-nina-gent-olaf/products_products/detail/prod_id/30530497/)

(2) Joachim Schroeder: „Zahlen-Welten: Bausteine für einen interkulturellen Mathematikunterricht“ Armin Vaas Verlag, 1994 (http://www.buchpreis-suche.de/zahlen-welten-bausteine-f%C3%BCr-einen-interkulturellen-mathematikunterricht.htm)

(3) Mathematik-Unterrichts-Einheiten-Datei e.V. „interkulturelles Lernen„: http://www.mued.de/html/inhalte/i3-multikulti.html

(4) Handreichung: Impulse für das interkulturelle Lernen Forum 1 / 2001, UNESCO Projekt Schulen http://www.ups-schulen.de/forum/01-1/forum-27-37.pdf

(5) S.Prediger: „Mathematiklernen als interkulturelles Lernen – Entwurf für einen didaktischen Ansatz„, in: Journal für Mathematikdidaktik 22 (2001) (http://www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/veroeff/01-jmd-ml-as-ik.html)

Sep 242012
 

Im Fachseminar Informatik diskutierten wir letzte Woche über Checklisten und Kompetenzraster.

Wir hatten bereits vor etwa einem halben Jahr das Thema Kompetenzorientierung im Fachseminar, folgende Notiz von mir hierzu:

„Kompetenzorientierung zielt auf Kompetenzzuwachs, indem Lernziele formuliert werden, die an Handlungen der SuS überprüft werden können.
Zur Selbstreflexion der SuS gibt es Checklisten und Kompetenzraster, die es ihnen ermöglicht, ihren Kompetenzzuwachs selbst einzuschätzen.“

Mit Hinweis auf zwei Dokumente:
Kompetenzbegriff nach Weinert:
http://www.j-rost.de/Texte/Kompetenzmodelle1.pdf
Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards:
http://www.bmbf.de/pub/zur_entwicklung_nationaler_bildungsstandards.pdf

Heute diskutierten wir verschiedene Varianten von Checklisten und Kompetenzrastern.

Eine Checkliste ist Ausschnitt eines Kompetenzrasters, konkreter und detailierter formuliert und eine Momentanaufnahme für Schüler/innen-Hand. Für die Ankreuz-Optionen auf Checklisten sollte überlegt werden, welche Anzahl an Varianten vorgesehen werden. Meine Selbsteinschätzungen im letzten Halbjahr hatte ich noch nicht weiter vorstrukturiert, da wären Smileys und genauere Strukturen sicher hilfreich gewesen. Zudem lassen sich Checklisten in verschiedenen Szenarien einsetzen, beispielsweise wie in meinem Fall für die Zwischenbesprechung der laufenden Mitarbeit oder zur Klausurvorbereitung.

Ein Kompetenzraster ist in Matrixform, gibt einen Überblick über einen Lernabschnitt und in einer Art Ausbaustufen zu einzelnen Inhaltsbereichen strukturiert. In sämtlichen Bildungsplänen in Hamburg sind diese vorhanden.

Es gab auch die Idee, ohne Raster und Liste einfach auch einmal im Unterrichtsgeschehen frei formulieren zu lassen, worum es gerade genau geht, um eine Selbstreflexion anzuregen und Klarheit über die wesentlichen Inhalte durch anschließende Besprechung.

Die Erstellung eines eigenen Produktes und die Problemorientierung sollen nicht durch Checklisten und Raster in Frage gestellt werden, daher ist der Zeitpunkt für den Einsatz gut zu überlegen. Sowohl ganz zu Beginn als auch ganz zum Ende einer Unterrichtseinheit sind beide nicht geeignet, eher in einem Zwischenstadium. Hierdurch kann selbstgesteuertes Lernen gefördert sowie Rückmeldung auf bisher Geleistetes unterstützt werden. Durch die explizite Benennung von Konzepten und Kompetenzen können Ziele des Unterrichtes den Schüler/innen transparent gemacht werden.

Im Anschluss einige Beispiele zu Checklisten und Kompetenzrastern:

Checkliste vom Informatik-Kollegen Peter Schmähler

Checkliste vom Informatik-Kollegen Nicolas Paul

Kompetenzraster zu POV-Ray von Nicolas Paul

Kompetenzraster vom Informatik-Kollegen Michael Janneck (http://www.janneck.de/Informatik/LernwerkstattKommunikation)

Ein erster Versuch von mir im letzten Halbjahr, mit Selbsteinschätzungen die laufende Mitarbeit zu besprechen, Robotik Klasse 8

 

 

 

 

 

 

 

Zur Verwendung von Kompetenzrastern an der Max Brauer Schule in Hamburg:
http://lehrerfortbildung-bw.de/allgschulen/bbbb/14_raster/Kompetenzraster.pdf

Sinus-Hamburg „Kompetenzen und Checklisten“:
http://www.sinus-hamburg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=14&Itemid=16

Kompetenzraster Institut Beatenberg:
http://binndiffimauen.wikispaces.com/file/view/kompetenzraster+Beatenberg.pdf/316674206/kompetenzraster%20Beatenberg.pdf

Kompetenzraster von Michael Janneck zum Thema „Kommunikation“:
http://www.janneck.de/Informatik/LernwerkstattKommunikation

Sep 032012
 

Da ich mich gerade im Referendariat befinde, veröffentliche ich auch Teile meiner Auseinandersetzung mit der Ausbildung auf diesem Blog.

Vor einigen Tagen habe ich eine Hospitation in der Vorstufe (Klasse 11)  in Mathe durchgeführt und mich dabei unserem derzeitigen (Wiederholungs-)Unterrichtsgegenstand „quadratische Funktionen“ problemorientiert genähert. Gar nicht so einfach, wie ich finde, wo quadratische Funktionen im Alltag nicht so üblich zu finden sind wie geometrische oder stochastische Figuren und Konzepte.

Angelehnt an den schriftlichen Überprüfungen Mathematik (pdf) der Klasse 10 in Hamburg  habe ich mich dem Thema „Brückenbau“ genähert und eine gelungene Problemstellung gefunden, die sich in verschiedener Ausprägung häufiger auch im Netz findet (wenn bei google „brücke parabel lkw aufgabe“ eingegeben wird, erscheinen einige Treffer zu ähnlichen Aufgaben)

Die Problemstellung sollte allerdings durch einen stummen Impuls mit Bild von den Schüler/innen selbst gefunden werden, was auch relativ gut klappte, dann aber zu wenig im Unterrichtsgespräch fokussiert wurde.

„Wie hoch muss eine parabelförmige Brücke konstruiert werden, damit ein LKW gut hindurchpasst?“

Fachlich ist das Problem über die Auswahl einer günstig gestauchten Parabelform zu lösen, für die dann entsprechend ein Funktionswert zu gegebener Breite berechnet wird, der den Höhenabschnitt von LKW Oberseite zum Tunnel-Scheitelpunkt im Betrag ergibt. Eine hohe Hürde stellt die Modellierung dar, aber das mathematische Problem ist im Grunde genommen eine Wiederholung aus der Mittelstufe.

Ich veröffentliche hier auch meinen Unterrichtsentwurf in Teilen, personenbezogene Daten selbstverständlich nicht. Gerade in der Anzahl der Lernziele (viel zu Viele) und in der Genauigkeit der Verlaufsplanung könnte der Unterrichtsentwurf noch einmal kritisch überarbeitet werden. Bei einer offenen Problemstellung muss man auch immer damit rechnen, dass völlig andere als die intendierten Vorschläge zum Thema werden, beim hier eingesetzten Bild beispielsweise Geschwindigkeiten oder geometrische Aspekte. Dabei sollte das „Ostereierraten“ vermieden werden, indem auch nicht-intendierte Vorschläge entsprechend gewürdigt werden, aber das Thema der Unterrichtsstunde im Unterrichtsgespräch fokussiert werden. Ich habe mir auch vorgenommen, die Selbstreflexion anders aufzubauen, entweder mit abhak-Kästchen oder mit mehreren Abstufungen zum ankreuzen statt wie in diesem Material geplant mit offenen Feldern. Aber bei allen selbstkritischen Überlegungen, vielleicht hilft er ja der einen oder dem anderen beim Schreiben solcher Entwürfe oder beim Durchführen eines ähnlichen Unterrichtsbausteines.

Materialien:

UE-Morisse-28.08-fuer-blog.odt

Hilfekarten.pdf

zusätzliche-Problemstellungen.pdf

reflexion-mathe-vs.pdf

Aug 302012
 

Aus einer Rundmail an mich, dass das 10.EduCamp im Oktober 2012 in Ilmenau stattfindet, las ich auch gleich von einer weiteren spannenden Tagung, bei der ich möglicherweise dabei sein werde: das #OER Camp. OER steht für Open Educational Resources und fördert meiner Meinung nach die wichtige gesellschaftliche Zielrichtung eines freien Austausches über Materialien, Konzepte und andere bildungsrelevante Angelegenheiten unter anderem im Bereich Schule.

zwar nicht explizit creative commons, aber im Sinne der Veranstalter/innen nutze ich einen Screenshot ihrer Seite 😉

Hier folgt die Selbstbeschreibung:

„Das Treffen zu digitalen und offenen Lehr-Lern-Materialien wird schon in knapp zwei Wochen vom 14.bis 16. September 2012 an der Uni Bremen stattfinden. Der EduCamp e.V. ist Mitveranstalter des #OERcamp, das an der Location des EduCamps von 2011 stattfindet. Nach den intensiven Diskussionen bei den letzten EduCamps soll die Veranstaltung das Thema Open Educational Resources nun auf eine breitere Basis stellen. Neben dem klassischen BarCamp-Teil gibt es für Einsteiger vorbereitete Workshops und für Fortgeschrittene Projektsessions nach dem Vorbild der „EduHacks“. Anmeldungen sind über die mixxt-Plattform www.oercamp.de möglich. Außerdem bitten wir Euch herzlich darum, den Hinweis in Eurem Kollegen-und Bekanntenkreis weiterzuleiten. Diskutiert werden Fragestellungen, wie: Wo im Internet finde ich Unterrichtsmaterialien, die ich bedenkenlos herunterladen und weiterbearbeiten kann? Darf ich ein YouTube-Video in einer Unterrichtssituation via Beamer zeigen? Was genau darf man eigentlich kopieren, wie oft und für wen? Stimmt es, dass ich Unterrichtsmaterialien gar nicht digitalisieren darf, nicht einmal für mich zu Hause? Woher kriege ich Bilder für Arbeitsblätter und Präsentationen, die ich nicht wegen Urheberrechtsverletzungen verstecken muss? Und was hat das alles mit „Open Educational Resources“ zu tun? Ist das so eine Art „Wikipedia für Lehr-Lern-Materialien“? Antworten gibt es beim #OERcamp. Details gibt es auch im Flyer unter http://goo.gl/bNXWe (pdf).“

Aug 292012
 

Ich habe gerade eine Prezi-Präsentation erstellt, mit der ich meinen Schüler/innen nächste Woche das Thema der First Lego League „Senior Solutions“ näher bringen möchte. Hierfür habe ich lange nach Bildern mit passenden Lizenzen geschaut und auch gefunden. Die online-Präsentationen mit Prezi basieren auf Flash und sind wie gewohnt zum Weiterverwenden gedacht. Hier der Link:

http://prezi.com/qgvzo3cobj0b/service-roboter/

Aug 232012
 

Ich würde gerade gerne mehr schreiben, aber da vieles Material, was ich im Unterricht verwende nicht ausschließlich von mir erstellt ist (was ich auch nicht als primäre Aufgabe von Lehrer/innen sehe) sondern Kompositionen darstellt, kann ich gar nicht so viel publizieren, wie ich gerne würde.

Aber gelegentlich werde ich dies selbstverständlich weiterhin tun.

Gutes Material empfehlen kann ich allerdings:

Für meinen Informatik-Unterricht, beispielsweise den Kurs zu Objektorientierter Programmierung, verwende ich häufig die Materialien von meinem Kollegen Uwe Debacher: www.debacher.de der sein Material ebenfalls unter Creative Commons zur Verfügung stellt und viel mit Wiki-Tutorials arbeitet.

Für Lego Mindstorms benutze ich gelgentlich ein Lehrerhandbuch, welches unters traditionelle Copyright fällt und zu kaufen ist und hier dementsprechend nicht veröffentlicht wird. Zudem hat Uwe Debacher auch hier einiges veröffentlicht und ich habe auch eigenes Material bereits auf diesen Blog gestellt, das ich wiederverwende und weiterentwickle. Viele Aufgaben sind in diesem Bereich projektförmig und lassen sich mit den Schüler/innen auch gut gemeinsam in Ideensammlungen ohne zusätzliches Material entwickeln.

Für den Mathematik-Unterricht in der Vorstufe verwende ich teilweise das Arbeitsheft von Klett „Zum Übergang von der Realschule in die Oberstufe„, das ich auf einer Fachtagung zur Brückenfunktion der Vorstufe in den Hamburger Stadtteilschulen zufällig in die Hände bekam, kaufte und sehr angetan war von dem Aufbau als Selbstlern-Heft mit Selbsttests und Übungsaufgaben zu moderner Mathematik, also auch viel Problemlöse- und Modellierungsaufgaben. In der Schule nutzen wir das Buch „Elemente der Mathematik„, welches ich gerne und gut nutze, allerdings fehlen mir auch noch die Konkurrenz-Vergleiche anderer Mathematik-Schulbücher. Inspirierende für die Mathematik finde ich auch immer wieder die online verfügbaren Aufgaben der Hamburger Behörde zu den zentralen schriftlichen Überprüfungen.

Soweit erstmal zum Unterrichten und den Lizenzen. Fortsetzung folgt…

Aug 212012
 

Nach den ersten Wochen Unterricht komme ich nun langsam wieder zum Dokumentieren und Schreiben…Heute habe ich in der Vorstufe zum Thema Lineare und Quadratische Funktionen einige dynamische Arbeitsblätter aus der freien Geogebra-Sammlung über unser Serversystem iServ zur Verfügung gestellt und die Aufgaben mithilfe von Textdokumenten bearbeiten lassen.

Das Arbeiten mit den dynamischen Arbeitsblättern verlief sehr gut aber auch in sehr unterschiedlichem Tempo. Durch die Abgabe über ein Textdokument, das entsprechend über die iServ-Funktion „Aufgaben/ Abgaben“ realisiert wurde, verlief das Einsammeln der Ergebnisse zügig. Morgen werde ich das Material entsprechend aufgreifen, um Lösungsansätze zu diskutieren und die Grundvorstellungen zu Funktionen zu festigen. Die Arbeitsblätter(1,2) habe ich so gewählt, dass sie möglichst selbstdifferenzierend zu bearbeiten sind, d.h. Beschreibungen gefordert sind, die auf unterschiedlichen Niveaus möglich sind und somit für alle Schüler/innen einen Lernzuwachs auf unterschiedlichen Ebenen ermöglicht.

Hier ein paar Screenshots:

Die Aufgabenfunktion in iServ mit den Links zu den dynamischen Arbeitsblättern auf geogebratube.org

 

Die Abgaben der Schüler/innen in iServ (anonymisiert, sonst steht der Name der angemeldeten Person automatisch bei der Abgabe)

Jun 212012
 

Liegengebliebenes sortieren, nach der Halbzeit Referendariat die nächste Runde vorbereiten …

Vielleicht kommt es dann auch noch zur einen oder anderen Veröffentlichung auf diesem Blog zu den letzten Wochen Unterricht. Ich hatte einiges im Mathe-Kurs der Klasse 8 ausprobiert, auch in Vertretungsstunden, was ich in einer Fortbildung vom LI zu „Schüleraktivierende Methoden im Mathematik-Unterricht“ erlebt habe.

  • Mathe Bingo: Einfach, verschieden einsetzbar mit wenig Materialaufwand, sollte zur Zielgruppe passend gestaltet werden vom Niveau, zum Üben und Wiederholen: http://www.4teachers.de/?action=material&id=55694
  • Mathe-Domino mit Funktionsgrafen und Funktionsgleichungen http://aol-verlag.de/aol-highlights/mathe-dominos.html
  • Mathe-Klatschen: Mit Fliegenklatschen und zwei Mannschaften die richtigen Lösungen zu mündlichen Aufgaben auf der Tafel schneller abklatschen (hat mir ein Kollege vorgeschlagen, war ziemlich motivierend bei einfachen Aufgaben)

Ansonsten werde ich noch mehr zu Robotik schreiben, da ich im nächsten Schuljahr hier einen Schwerpunkt setzen kann. Im Herbst gibt es auch wieder die „First Lego League“ in Hamburg, an der wir uns beteiligen werden.